#eXit: Die Flucht der Wiener Journalisten in die Blase!

Exit

Dieses Wochenende gab es in der österreichischen Medien- und Twitterblase große Aufregung: Armin Wolf, seines Zeichens ZIB 2 Moderator und „Obertwitterant“ Österreichs, gab das Signal zum Exit! Unter diesem Slogan sollten möglichst alle (ideologisch genehmen) Nutzer von „Austrotwitter“ auf der Nachrichtenplattform „X“ auf die neuere linkere Plattform „Bluesky“ wechseln. Den Anfang machten die großen journalistischen Accounts, mit denen Armin Wolf sich zuvor abgesprochen hatte: Florian Klenk, Ingrid Brodnig, Corinna Milborn, Gerold Riedmann, Euke Frank, Thomas Mohr, Armin Thurnher et cetera. Die vom Falter-Herausgeber tatsächlich als „Helden“ betitelten Journalisten erklärten allesamt, ihre Weisheiten nun auf Bluesky und nicht länger auf X zu verbreiten!

Die linksliberale Meinungselite räumt also vorerst das Feld auf „X“ , weil es ihr nach der Wahl Trumps zu „rechts“ und zu „Elon-Musk-lastig“ geworden ist. Amerikanische Meinungsfreiheit und Wiener Meinungsblase passen wohl nicht so gut zusammen. „Bluesky“ bietet dafür als Alternative ein linkes Netzwerk mit Gleichgesinnten und wenig ideologischem Widerspruch. Wurde Twitter einst von liberalen Meinungsmachern aus der Traufe gehoben, hat Elon Musk seit dem Kauf des Netzwerks 2022 hier ideologisch gegengesteuert: Nun gibt es mehr Meinungsfreiheit und auch mehr alternative Meinungen! Bei dieser Reform beging Musk aber wohl einige „Kardinalfehler“, die ihm Österreichs Journalistenelite bis heute nicht verziehen haben: Er hat ihnen Privilegien und Reichweite entzogen.

Man sieht also hier wunderbar, wie Österreichs journalistische Elite agiert, wenn sie das Gefühl hat, mit ihren Meinungen nicht adequat durchzukommen: Sie zieht sich in eine Meinungsblase zurück, ganz wie im echten Leben ja auch, wo innerhalb des Wiener Gürtels eine handvoll verhaberte Journalisten die mediale Deutungshoheit in den Qualitätsmedien innehat. Vom „System Maurer“ warnten manche von ihnen Anfang 2024, als nämlich publik wurde, dass Medien Lena Schilling womöglich trotz besseren Wissens auf grünen Wunsch hin besser dargestellt hatten als sie war. Problematisch ist das hier insofern, weil die verhaberte Meinungsmacht so dafür sorgt, dass in Österreich politische und gesellschaftliche Herausforderungen von dieser Meinungsblase bis heute tabuisiert werden.

Exit

Eine Entfremdung: Zu viele und zu falsche Meinungen

Twitter war einst eine kalifornische Firma, in deren Zentrale quasi alle Mitarbeiter zu den amerikanischen Demokraten und damit zur politischen Linken tendierten. Twitter Nutzer haben heute immer noch mehrheitlich diese Tendenz, was man daran sieht, dass linke Journalisten wie Florian Klenk heute dreihunderttausend Follower haben und die größten mitte-rechts Accounts in Österreich vielleicht bei ein paar zehntausend Followern liegen, wenn überhaupt. Einzige Ausnahmen von der Regel waren einst Sebastian Kurz und HC Strache. Rechte Accounts wurden in der alten Twitter Ära schnell vom deutschsprachigen Support im „woken“ Sinne gesperrt, wenn deren Meinungen vom Mainstream abwichen. Remigrationsaktivist Martin Sellner ist dafür ein Paradebeispiel, neben vielen anderen.

Mit dem Kauf von Twitter durch Elon Musk und die Umbennung in X wurde diese politische Einseitigkeit angegangen. Donald Trump wurde nach zweijähriger Sperre wieder entsperrt und konservative und rechte Accounts wurden wieder zugelassen, weil nun politisch ein anderer Wind weht. Laut Musk soll Twitter wieder zu einem echten Marktplatz werden, wo alle Meinungen willkommen sind. Das gefällt aber nicht allen, vor allem jenen in der Wiener Meinungsblase, denn die sind Widerspruch eher nicht gewohnt:

Trumps Financier Elon Musk hat diese Plattform in eine von rechtskradikalen Trollen vergiftete Jauchegrube verwandelt. Das will ich nicht länger mit Content unterstützen.

Falter-Chefredakteur Florian Klenk; Quelle: https://x.com/florianklenk/status/1858194508053176581

Was Musk als „absolute Redefreiheit“ predige und sein X-Algorithmus hätten „“es den Irren erlaubt, die Anstalt zu übernehmen.“ „Wer viele Follower hat, kann kein politisches Posting mehr schreiben ohne Dutzende oder hunderte untergriffigste Kommentare größtenteils vermummter Aggro-Trolle. 

Armin Wolf, zitiert nach Wolf, Brodnig, Klenk wechseln von Musks „Hate-Speech-Schleuder X“ zu Bluesky – Medien – derStandard.at › Etat

Zu viel politischer Widerspruch stört also Österreichs linksliberale Cheftwitteranten Armin Wolf und Florian Klenk. Dieser ist jedoch auf anderen Social Media Plattformen wie Instagram oder Facebook übrigens völlig normal. Dass es allerdings immer mehr Menschen politisch mit der Linken reicht und die Wahlergebnisse in Österreich vielleicht ein Indikator für diese politische Unzufriedenheit sind, kommt den Betroffenen hier wohl nicht.

Netzwerkeffekt und Egotripp: Warum der „Exit“ scheitern wird

Bluesky kommt derzeit auf ein paar zehntausend Nutzer in Österreich, während es auf X wohl mehr als 700.000 sind. Es ist daher naheliegend, dass der Umzug der Wiener Meinungsblase auf eine Seite mit einem viel kleineren Publikum mittelfristig aus drei Gründen scheitern wird:

  1. Der Netzwerkeffekt: X ist ein 20 Jahre altes globales Kommunikationsnetzwerk mit mindestens 400 Millionen Nutzern und zahlreichen interessanten Contentcreators, Prominenten, Journalisten und Medienschaffenden. Nicht alle werden nun digital „umziehen“, nur weil ein paar Meinungsdivas nun wegen weniger Widerspruch auf ein linkes Netzwerk abgewandert sind.
  2. Zweitens wird es am Ego der beteiligten Journalisten knabbern, wenn diese nach dem Exit nur mehr vor einem Bruchteil des Publikums ihre Meinungen verbreiten können. Ein Armin Wolf, der gewohnt war, vor 630.000 Followern seine Meinung zu äußern, hat plötzlich nur mehr einen Bruchteil der Follower auf Bluesky.
  3. Linke Netzwerke sind schon immer am internen Zwist und der eigenen Radikalisierung gescheitert, weil einfach politische Korrektive fehlen. Sowohl Occupy Wallstreet und Fridays for Future haben sich am Ende in Richtung kommunistische Weltrevolutions-Forderung radikalisiert und damit ihre gemäßigten Anhänger verloren.

Dass Journalisten ihre mediale Macht und Reichweite nur ungern hergeben, wird auch dadurch demonstriert, dass sie sämtliche große Accounts auf X nicht gelöscht, sondern nur deaktiviert haben! Würden Sie ihrem Guru Armin Wolf hier vollständig vertrauen, würden sie wohl a la Cortez (der seine Schiffe vor der Unterwerfung des Aztekenreichs verbrannt hatte) die volle Konsequenz ziehen.

Fazit

Die Wiener Meinungsblase im ORF, Standard, Falter, Puls24, Heute et cetera demaskiert sich mit ihrem beleidigtem digitalen Umzug aka „Exit“ von „X“ auf „Bluesky“ selbst: Ideologischer Widerspruch und rechte Meinungen sind für sie offenbar als Journalisten, Medien- und Meinungsschaffende nicht zu ertragen. Das Gegenteil wird von den wichtigsten Informanten dieses Landes gewünscht, nämlich Exit statt mehr Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt. Wir Bürger in Österreich brauchen aber eine ausgewogene Berichterstattung, die uns die Konsequenzen der österreichischen Schulden- wie Migrationspolitik medial vollständig erläutert anstatt ideologische Meinungsblasen mit Tabus aufrecht zu erhalten.

Ein Beispiel: Sowohl in Standard, ORF, Falter und Co. gilt die österreichische Migrationspolitik als alternativlos. Dabei ist sie einzigartig absurd in ihrem Ausmaß im weltweiten Rahmen: Ein kleines Land nimmt in nur 7 Jahren über 400.000 Asylwerber von anderen Kontinenten auf und die Nachbarländer putzen sich samt und sonders ab. Selbst Deutschland hat pro Kopf mit linker Regierung viel weniger Menschen aufgenommen. Ein Grund für dieses groteske Erklärdefizit und dessen politischen Folgen (der Wahlsieg der FPÖ) ist die Dominanz ein paar weniger verhaberter Meinungsjournalisten, die sich nach ihrem „Exit“ statt auf „X“ nun auf „Bluesky“ selbstbeweihräuchern. Über Remigration wird hier gar nicht diskutiert, obwohl dem Staat die Migranten im Sozialstaat, in den Spitälern und in den Flüchtlingsunterkünften und  Kriminalitätsstatistiken längst über den Kopf gewachsen sind.

Was es in Österreich wirklich bräuchte, wäre mehr Konkurrenz zu präpotenten, selbstverliebten Journalisten in ihren Elfenbeintürmen, die so viele der negativen Entwicklungen in diesem Land verschlafen haben. Journalisten, die immer noch ihren alten Kampf gegen Rechts führen, während Wien seinen Charakter und damit seine Kultur zu verlieren droht. Wir haben uns beim „März“ das Ziel gesetzt dazu beizutragen. Einen vorbildlichen Hinweis auf die wahren Probleme Österreichs gibt ein Kommentar in der schweizerischen Neuen Zürcher Zeitung (NZZ):

Die jüngsten Wahlergebnisse sind die Rache der Menschen, denen man nicht erklären kann, warum sie real weniger verdienen, länger auf einen Arzttermin warten müssen und es kaum noch Bildungsstätten für ihre Kinder gibt, die nicht den Eindruck erwecken, syrische oder afghanische Schulen zu sein mit Deutsch als Freifach. Menschen die nicht verstehen wollen, dass sie ihr Land angesichts der Masseneinwanderung nicht mehr wiedererkennen werden und dass sie ihren gewohnten Lebensstil aufgeben müssen. @NZZ 08.11.2024

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Links & Quellen

Wolf, Brodnig, Klenk wechseln von Musks „Hate-Speech-Schleuder X“ zu Bluesky – Medien – derStandard.at › Etat

Politische Doppelmoral in Österreichs Medien – Der März

Gute Linke, böse Rechte: Warum eine Seite diffamiert wird! – Der März

Donnerstagsdemo in 3 Akten: Wie linke Protestierer die Demokratie unterminieren! – Der März

Message Control: Warum die Opposition gegen die ÖVP gewinnt ! – Der März