Hinter den Kulissen: Sebastian Kurz und seine Trump-Connection!

Sebastian Kurz und Donald Trump 2019 im Weißen Haus
Am 20. Februar 2019 traf Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz (r.) im Rahmen seiner Washington Reise den Amerikanischen Präsident Donald Trump (l.).; Quelle: BKA/Dragan Tatic

Sebastian Kurz mag nicht mehr der österreichische Bundeskanzler sein, doch seine außenpolitischen Netzwerke reichen weiter, als man es von einem relativ jungen Ex-Politiker soweit erwarten würde. Besonders im Umfeld des frisch wiedergewählten US-Präsidenten Donald Trump hat Kurz wichtige Beziehungen geknüpft, die seine internationale Relevanz stärken können. Von hochrangigen Abendessen mit Ivanka Trump und Jared Kushner bis hin zu seiner Rolle im Abraham Accords Peace Institute – Kurz hat es geschafft, tief in den inneren Kreis der mächtigen Trump-Familie und deren Verbündeten einzutauchen. Dazu kommen Netzwerke mit Richard Grenell, seines Zeichens potentieller Außenminister der USA und mit Peter Thiel und vielleicht sogar Elon Musk.

Aber es sind nicht nur die offiziellen Begegnungen und Funktionen, die beeindrucken. Die persönlichen Verbindungen zu kommenden politischen globalen Schlüsselfiguren wie Richard Grenell und der enge Kontakt zu Peter Thiel, dem milliardenschweren Silicon-Valley-Investor und Trump-Unterstützer, zeigen, wie geschickt sich Kurz in ein Netzwerk eingebunden hat, das politische Macht, Wirtschaft und Technologie vereint. Doch was bedeutet diese enge Verflechtung für die Zukunft? Steht Kurz vor einem politischen Comeback auf globaler Bühne? In Europa kann er jedenfalls mit seinen politischen Zugängen punkten und im deutschen Sprachraum sticht er damit jedenfalls hervor. Wir werden uns in diesem Artikel bekannte Personen des kurzschen Netzwerks jedenfalls genauer ansehen!

Richard Grenell als US-Botschafter in Deutschland
Richard Grenell

Der potentielle Außenminister und der Rockstar

Richard Grenell war schon in der ersten Trumpregierung in hohen diplomatischen Funktionen und wird gerade als künftiger Außenminister bzw. als Kabinettsmitglied generell gehandelt. Er machte sich während seiner Amtszeit als US-Botschafter in Deutschland und später als kommissarischer Direktor der nationalen Nachrichtendienste der USA einen Namen. Grenell gilt als „Trumps diplomatischer Bulldozer“ und eckte schon als Botschafter in Deutschland maximal an. Kritiker warfen ihm vor, wie ein amerikanischer Prokonsul und nicht wie ein Diplomat zu agieren. Von Angela Merkel war Grenell damals eher weniger beeindruckt und er erinnerte die Deutschen nur zu gerne daran, dass die USA sich nicht länger von Deutschland ausnutzen lassen wollen. Von einem Politiker war Grenell aber als Konservativer damals jedenfalls sehr begeistert:

Er, Grenell, empfinde „großen Respekt und Bewunderung“ für Kurz, dessen ÖVP in Wien mit der rechtspopulistischen FPÖ regiert. Er halte Kurz für einen „Rockstar“. „Ich bin ein großer Fan.“

https://www.welt.de/politik/ausland/article176944385/Richard-Grenell-Kurz-ist-ein-Rockstar-US-Botschafter-will-Konservative-in-Europa-staerken.html

Der potentielle Außenminister Grenell und damit potentiell der wichtigste außenpolitische Berater Trumps, war also ein großer Fan von Sebastian Kurz. Möglicherweise war Grenell wohl neben dem damaligen US-Botschafter in Wien Trevor Traina einer der Gründe, warum Kurz eine persönliche Audienz bei Donald Trump bekam. Nach dem Besuch bei Trump war Sebastian Kurz in Washington zu einem Abendessen eingeladen, womit wir schon beim nächsten Teil seines Netzwerks sind!

Die First Daughter und der Kushner

Am Abend ging es für Kurz zum Essen mit Ivanka

https://www.krone.at/1868522

Bei Sebastian Kurz Besuch in Washington wurde er nach dem Besuch im Weißen Haus zum Essen ins Anwesen von Jared Kushner und Ivanka Trump geladen. Kurz Erzählung zufolge soll sich Ivanka Trump selbst an österreichischer Kost versucht haben, was auf ersten Blick ungewöhnlich bemüht klingen mag, andererseits aber für die Tochter einer österreichischen Staatsbürgerin (Ivana Trump) dann vielleicht doch nicht so aufregend zu werten ist. Auf jeden Fall gab es also schon während Trumps erster Amtszeit  gute Kontakte zwischen Kurz und Kushner, wobei ein ähnliches Alter und ähnliche politische Vorstellungen hier wohl fördernd gewirkt haben, aber vielleicht auch Empfehlungen von Richard Grenell und dem damaligen US-Botschafter Traina.

Kurz und Kushners Wege haben sich seit 2020 im Nahen Osten dann häufiger gekreuzt, sind doch beide übers Business auf der arabischen Halbinsel und über ihre Beziehungen zu Israel eng vernetzt. Seit November 2022 sitzt der österreichische Ex-Kanzler auch im Beirat des von Kushner gegründeten Abraham Accords Peace Institute. Regelmäßig sieht man die beiden also zusammen, was auch dem „Standard“ und Hans Rauscher aufgefallen ist:

Es geht voran für Sebastian Kurz. Jetzt wurde er beim WM-Finale in Katar gemeinsam mit Jared Kushner, Schwiegersohn von Ex-Präsident Donald Trump, auf der Ehrentribüne gesichtet (Elon Musk war auch da).

Kurz und Kushner – Hans Rauscher – derStandard.at › Diskurs

Womit wir bereits bei Teil der 3 der Kurz-Connection zum Team vom frisch gewählten US-Präsident Donald Trump angelangt sind: Dem Silicon Valley Netzwerk!

Die Silicon Valley Connection

Einer der ersten Jobs, die Sebastian Kurz nach seiner politischen Laufbahn angenommen hatte, war jener als „Global Strategist“ beim US-Milliardär Peter Thiel, der übrigens deutsche Wurzeln hat und den Bund fürs Leben in Wien schloss. Peter Thiel und Kurz kennen sich seit Jahren und trafen sich etwa 2019 im Silicon Valley, als Kurz eine österreichische Delegation dorthin anführte. Als Thiel 2021 einen Preis in Deutschland erhielt, wünschte er sich als Laudator explizit Sebastian Kurz, was deren enges Verhältnis dokumentiert.

Peter Thiel wiederum ist ein alter Trump Großspender und hat besonders in dessen Vizepräsidenten JD Vance investiert. Im Senatswahlkampf 2022 hatte Thiel ganze 15 Millionen Dollar in Vance Kampagne investiert und stieg damit zum größten Einzelspender eines Senatskandidaten bis dato auf. Vance Aufstieg zu großem Einfluss unter Trump ist also auch sehr stark Peter Thiels Verdienst, der viel dazu beigetragen hat, die beiden politischen Talente zusammenzubringen. Dasselbe trifft  wohl auch auf Elon Musk zu, der sich im Wahlkampf als großer Trump/Vance Fan entpuppte und ebenfalls viel Geld für deren Kampagne spendete. Mit Musk hatte Thiel einst gemeinsam die Firma Paypal gegründet, welche  den Grundstein beider Milliardenvermögen legte.

Fazit

Sebastian Kurz verfügt also in den USA für die nächsten vier Jahre über ein exzellentes Netzwerk und hat anders als viele andere europäische Politiker persönlichen Zugang zu den höchsten politischen Kreisen. Während die Zukunft der US-amerikanischen und europäischen politischen Landschaft natürlich ungewiss bleibt, steht fest, dass die Bande zwischen Grenell, Thiel, Kushner und Kurz ein Beispiel dafür sind, wie persönliche Netzwerke politische Dynamiken prägen können. Diese Männer vereint nicht nur ihr konservatives Weltbild, sondern offensichtlich auch ihre Fähigkeit, strategische Partnerschaften zu nutzen, um in den komplizierten Gewässern der internationalen Politik und Wirtschaft zu navigieren.

Sebastian Kurz Netzwerke kombinieren politische Macht mit wirtschaftlichem und technologischem Know-how, was ihm eine sehr interessante Stellung als Brückenbauer zwischen den Welten der Diplomatie und der globalen Tech-Wirtschaft verleiht. Ob und wie Kurz diese Beziehungen in Zukunft nutzt, bleibt abzuwarten, doch seine Verbindungen bieten ihm potenziell einen entscheidenden Vorteil für ein mögliches politisches Comeback oder eine international ausgerichtete politische Rolle. Diese Verbindungen könnten ihn zu einem einflussreichen politischen Akteur machen, der Europa in den nächsten Jahren mit den USA, Israel und dem arabischen Raum verbinden kann.

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Links & Quellen

Altkanzler Kurz, Musk und Trump-Schwiegersohn Kushner VIP-Gäste beim WM-Finale – WM 2022 in Katar – derStandard.at › Sport

Kurz und Kushner – Hans Rauscher – derStandard.at › Diskurs

https://kurier.at/politik/inland/sebastian-kurz-hat-einen-neuen-job/401857205