Nach dem jüngsten Terroranschlag in Wien am 2. November 2020, dem christlichen Allerseelentag, kam es wie bei vielen Anschlägen zuvor zu einem sich wiederholenden Ritual unser liberalen Meinungsmacher. Die meisten Medien im (linken) Mainstream hüteten sich zunächst (wie immer) diesen Terror als islamistisch zu beschreiben trotz zahlreicher Indizien. Frühe Aussagen vom Innenminister Nehammer diesbezüglich wurden in den Mainstreammedien wie dem ORF nur mit betontem doppeltem Vorbehalt kommuniziert. Unmittelbar darauf – am Tag danach – setzte dann ein Nachrichtenzyklus in den Medien ein, den wir vom Berliner Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz und vom islamistischen Selbstmordanschlag auf eine deutsche Reisegruppe in Istanbul am 12. Januar 2016 (11 Tote), sowie den unzähligen Anschlägen in Frankreich bereits zur Genüge leider kennen.
Die mediale Verarbeitung des islamistischen Terroranschlages
Die Opfer (wie auch die Mittäter) treten in dieser Diskussion dann rasch medial in den Hintergrund, die Tat wurde dafür umso mehr technisch diskutiert und die Behörden schnell für etwaige Versäumnisse kritisiert. Es ist ja leider schon selbstverständlich im Westen, dass die Behörden die Terrortendenzen mancher Bewohner zu vereiteln haben. Freunde, Familie, radikale Prediger, soziales Umfeld bekommen dagegen eine unverständliche vorschnelle Absolution. Ein paar Verdächtige und potentielle Mittäter landen freilich immer ein paar Tage in Haft – weil die Behörden kurz Stärke signalisieren. Die religiös begründete Terror-Motivation des Täters abseits des Labels „radikaler Islamist“ fällt ebenso rasch unter den Tisch.
Wie übrigens auch die Identität der Opfer. Diese wird erst nach Tagen, wenn überhaupt, in den Medien publiziert. Dabei hat sich hierzulande zwischen Nordsee und Neusiedlersee eine Kultur etabliert, wo Angehörige hier im deutschsprachigen Kulturraum keine Informationen herausgeben wollen – oder noch absurder – den Tod ihrer Liebsten für naive Aufrufe an eine gesellschaftliche Mission gebrauchen. Das Leiden soll nicht und wird dann doch politisiert – ein absurdes Beispiel ist die Vergewaltigung einer linken deutschen Aktivistin durch einen Flüchtling, die selbst dann öffentlich bedauerte mit ihrer Leidensgeschichte nun die AfD zu fördern. Der Bevölkerung wird so ein Teil der Anteilnahme genommen, wenn die Geschichten und Gesichter der Opfer fehlen. Während der Name des Täters im Internet und in diversen Medien tagelang bereits herumgeistert. Soweit natürlich okay, wenn diese Vorgangsweise bei allen Anschlägen gilt! Doch Achtung: Wie wir in diesem Artikel sehen werden, ist dem leider in unserem Breiten nicht immer so!
Von der „Tätermotivation“ zur „Opferreligion“
Und dann brandet immer die gleiche religionspolitische Diskussion auf, die seit dem 11.September 2001 immer wieder bei den mittlerweile alljährlichen islamistischen Terror-Anschlägen auf westliche Großstädte geführt wird. Tenor: Der Islam und die Muslime tragen keine Schuld! In den sozialen Medien, Islamvereinen, liberalen Medien und bei den meisten Politikern stimmen dann immer alle schnell ein: Der Islam ist unschuldig! So auch in Wien 2020: Muslime schildern im ORF traurig das sie nun vielleicht Angst beim Nachhauseweg haben werden. Experten erklären uns, dass es die „Strategie“ des Islamischen Staates und von Terroristen sei die Gesellschaft auseinander zu dividieren. Muslimische Prediger nehmen an Gedenkgottesdiensten der christlichen Opfer teil, die muslimische Jugend veranstaltet einen Gedenkmarsch.
Alles richtig und wichtig. Und besser als nach den Anschlägen auf Charlie Hebdo und das Bataclan (2015), wo die „weißen Franzosen“ weitgehend allein solidarisch mit sich selbst bei den Trauermärschen waren. Trotzdem bleibt das unverrückbare Faktum das die Opfer einer radikalisierten Auslegung einer Religion zum Opfer gefallen sind. Die Predigung von Gewalt erfolgt dabei überall in vielen Moscheen der zweitgrößten Religion weltweit. Der politische Islam ist in Europa längst verankert und arbeitet daran seine Position zu stärken. Dessen Ziel ist natürlich die Missionierung Europas und damit die Verwandlung unseres Kontinents in einen zweiten Nahen Osten. Die Türkei regiert etwa in Deutschland und Österreich über ihre Religionsbehörde direkt in hunderte Moscheevereine hinein. Dort werden dann die Gläubigen auf die Eroberungsideologie Erdogans eingeschworen und Kinder dürfen etwa als Märtyrer posieren.
Und was ist die Reaktion unserer abendländischen Demokratien? Zuviele Links-Rechts- Alibi-Debatten werden um das Thema hier im Westen geführt! Als ob es eine Frage der politischen Ausrichtung wäre, wenn das ganze System von radikalisierten Muslimen nachhaltig in Frage gestellt wird. Ändern tut sich bis dato nach jeder Anschlagsserie wenig, es steigen stets nur die Aufwände unserer Antiterroreinheiten und Geheimdienste.
Mediale Heuchelei mit den Opfern
Diese beschriebenen medialen Phänomene der kollektiven islamfreundlichen Täter-Opfer Umkehr kehren sich allerdings um, wenn ein rechter Einheimischer der Terrorist ist. Wie es in Hanau am 19. Februar 2020 der Fall war. Dann gilt auf einmal die kollektive Haftung unser schlechten westlichen rassistischen Gesellschaft für die armen – Achtung nun plötzlich personalisierten – Opfer. Hier wollen die (liberalen) Medien nämlich nun kollektive Anteilnahme erzeugen. Eine Anteilnahme die bei „unseren“ Opfern des islamistischen Terrorismus den deutschsprachigen Medien deutlich schwerer fällt. Weil sie nämlich offensichtlichst totale Angst verspüren mit einer ungeschminkten Wahrheit die einwanderungskritische Rechte zu fördern! Die selbsterhaltende Ratio des Westens fällt dabei absurderweise unter den Tisch. Dieses Faktum nutzte eine Twitterantin zu einer beißenden Replik auf die deutschsprachigen Mainstreammedien auf Twitter:
Anstelle mit der Gesellschaft im Detail den wahren Grund für den Tod der Opfer zu diskutieren (ergo der Islam in seiner islamistischen Auslegung), gehen die Medien also zum Schutz der Religion des Täters über. Muslime, die fast alle Terroranschläge im Westen begehen, werden der Gesellschaft pauschal als DIE Opfer präsentiert. Die Politiker rufen auf sie nicht zu diskriminieren, nicht zu benachteiligen! Sterben tun allerdings fast immer die braven authochthonen nicht-diskriminierenden europäischen Christen, Atheisten und Juden. Auf diese realen Opfer wird dann eben bewusst vergessen!
Die deutsche und österreichische Bevölkerung soll doch nicht politisch aufgebracht werden! Damit wird der blutige Status quo fortgeschrieben – gesellschaftlicher Druck wird abgebaut bevor er aufkommen kann. Die radikalen Muslime können in ihren Moscheen in Ruhe weiter missionieren – ungestört! Den Kampf gegen den radikalen Islam können aber nicht alleine Politik und Polizei führen. Gefordert sind wir alle: Grenzen ziehen, Werte verteidigen, liberale Kräfte stützen, Missionierung zu unseren westlichen Werten. Essentiell ist es auch nach Kritik nicht in die islamistische Falle der „Islamophobie-Vorwürfe“ zu tappen und sich nach Vorwürfen nichts mehr sagen zu trauen.
Geht es auch anders?
In Frankreich sieht zumindest das Gedenken an Terror-Opfer ganz anders aus: Neben Staatsbegräbnis für französische Opfer des Islamismus, gibt es auch eine Erinnerungskultur die ihren Namen verdient hat: Namentliche Erinnerung, einfühlsames Porträt und eine Extraseite für jeden der Opfer des Terrors:
Warum ist das bei uns dann anders?
Weil mit jedem Anschlag (sofern er vom „politisch korrekten Täter“ verübt wird) medial hier leider Multikulti-Politik gemacht wird. Um die unsrige Gesellschaft entweder aufzurütteln oder zu demobilisieren. Tenor: Seid nicht rassistisch und gemein zu Zuwanderern. Ist der Täter aber von einer gewissen Religion gilt das alles nicht mehr. Man tut dann vieles, um unangenehme Diskussionen zu vermeiden, lässt islamische Religionsvertreter sich rechtfertigen, auch wenn der Täter sich in deren Moscheen radikalisiert hat. Unangenehme Wahrheiten fallen unter den Tisch! Darunter fällt das Radikalisierungspotential der islamischen Religion und die bestehende Inkompatibilität mit unseren westlichen Wertvorstellungen. Im deutschsprachigen Raum sind die Verantwortlichen in der Regel geradezu verschämt diese Diskussion zu führen. Wie es anders geht, zeigt der amerikanische Nachrichtenkanal CNN in Form des (selbst muslimischstämmigen) Top-Moderators Fareed Zakaria:
The next time you hear of a terror attack — no matter where it is, no matter what the circumstances — you will likely think to yourself, „It’s Muslims again.“ And you will probably be right.
Let’s be clear. While the jihadis are few, there is a larger cancer within the world of Islam — a cancer of backwardness and extremism and intolerance.
Fareed Zakaria: Why do they hate us; Quelle: https://edition.cnn.com/2016/04/08/opinions/why-they-hate-us-zakaria/index.html
Westen – quo vadis?
Zakarias Sätze findet man hierzulande im deutschsprachigen Raum in Verbindung mit Terror-Attacken zuwenig oft. Sie fallen meist abseits von Anschlägen in theoretischen Diskussionen über Sicherheitspolitik. In unserem liberal dominierten Mainstream kommt man oft gleich ohne Umwege zu Zakarias naiver liberalen Prämisse: Wir der Westen müssen den Muslimen helfen liberaler zu werden. Was zeigt, dass abseits von klaren Worten auch der amerikanische Mainstream in Form von CNN hier keine befriedigende Antwort hat. Wie der Westen insgesamt!
Entweder ist also der Westen schuld am islamischen Terror, durch einen Kolonialismus vor 60 Jahren, eine rassistische Ausgrenzung der Unangepassten ODER ABER er „hilft zu wenig“. Der Westen scheitere etwa an der Reformation im Islam – was ein lachhaftes koloniales Argument ist. Als ob wir 1 Milliarde Muslimen die Reformation verordnen können. Man kann es also (laut unserer eigenen absurden Erzählung) den Muslimen einfach nicht recht machen. Sie sind die Opfer und der Westen ist indirekt oder direkt der Täter. Das ist die Gute-Nacht-Antwort zur Beruhigung unserer liberaler Herzen, die suggeriert das letztlich alles in unserer Macht liegt. Wenn WIR uns ändern und akzeptabler werden, werden radikalisierte Muslime es dann auch. Alles liegt an uns! Was einfach nicht stimmt!
Die Realität ist nämlich folgende: Längst haben sich radikale islamische Gruppierungen wie die Muslimbrüder in Europa festgesetzt. Institutionen werden hier infiltriert von Muslimbrüdern und Salafisten. Islamkritiker und jene Muslime, die Gewaltverzicht, Respekt für Andersgläubige und den liberalen Rechtsstaat bevorzugen, werden hier in Europa massiven Repressalien ausgesetzt. Muslime die den Islamismus kritisieren (wie Hamed Abdel-Samad oder Ahmad Mansour) bekommen Morddrohungen und brauchen Polizeischutz. Die Intoleranten bauen ihre Infrastruktur hier aus, um uns ihre Werte aufzuzwingen. Österreich und Deutschland verschließen naiv die Augen, anstatt dagegen vorzugehen. Gemäßigten und liberalen Muslimen wird nicht zugehört, dafür finanziert man Vereine mit ultrakonservativen Background, oder jene mit der türkischen Religionsbehörde im Hintergrund.
Viele Europäer sind immer noch im naiven Tiefschlaf
Die einwanderungsfreundlichen linken und liberal gesinnten Österreicher tun heute immer noch so, als gäbe es hierzulande keine Probleme. Man müsse nur genügend Verständnis aufbringen, unsere Werte brav erklären, Toleranz üben und einen interreligiösen Dialog führen. Klare Grenzen ziehen und Konsequenzen aufzeigen wurde verabsäumt (weil „rechte Forderungen“), oder weil die Linke immer noch „die Rechte“ als ihren Hauptgegner sieht. Und die Augen vor der Realität verschließt.
Ein Paradebeispiel aus dem Bilderbuch für eine solche naive Einstellung abseits jeder Realität ist der Brief der Schwester einer der in Wien ermordeten Opfer:
Leg die Waffen weg und setz dich her zu mir…
Hätte meine Schwester die Macht gehabt, sich auszusuchen, wie sie in dieser Situation handeln könnte, hätte sie sich gewünscht, diesem jungen Menschen sicher vor Kugeln gegenübertreten zu können. Sie hätte ihn sicher ziemlich forsch angesprochen und gesagt: „Hör sofort auf mit dem Scheiß, das ist doch Blödsinn. Leg die Waffen weg und setz dich her zu mir. Erzähl mir, was dich so wütend macht.“
https://www.derstandard.at/story/2000121476639/leg-die-waffen-weg-und-setz-dich-her-zu-mir
Diese Dame trat mit diesem naiven Brief in der ZIB 2 und in vielen Medien auf. Predigte Toleranz am Totenbett ihrer Schwester. Dieser Brief, so gut gemeint er sein mag, zeigt wie vieles falsch läuft und das aufgrund von Fehlinformation und ideologischer Verblendung viele Leute nicht verstanden haben, was in dieser Welt eigentlich vor sich geht. Der Attentäter mag ja Geschichte sein, seine ideologischen Auftraggeber sind aber weiter unter uns. Sie wären theoretisch also durchaus ansprechbar von der besagten Dame – und es würde rein gar nichts ändern. Diese Naivität teilen der Staat und seine Institutionen aufgrund des politischen Drucks besonders von Links und von liberaler Seite. Profitieren tun davon nur die Jihadisten, Islamisten und jene Strippenzieher die in seeliger Ruhe ihren politischen Islam weiter etablieren möchten.
Ausblick
Islamisch motivierte Terroranschläge in Europa wird es also leider auch in der Zukunft in einer gewissen Regelmäßigkeit überall im Westen geben. Und zwar dort wo Muslime wohnen. Die Entwicklung beim islamischen Terror ist hier keine positive wenn wir uns den Zeitraum 2000-2018 ansehen:
Man sieht deutlich: Die Frequenz von Angriffen nimmt seit 2011 beständig zu (die Daten für 2018 sind hier noch unvollständig in der Grafik). Ebenso schreitet die Islamisierung des Abendlandes weiter voran und in Folge dieser wächst die Radikalisierung eines gewissen kleinen Anteils der hierzulande friedlich lebenden Muslime. Eines Mikroanteils der hierzulande lebenden muslimischen Bevölkerung, der aber bei weitem ausreicht für kontinuierliche schreckliche Anschläge wie in Wien, die Köpfungen in Frankreich oder die öffentlichen Hinrichtungen von Lehrern und Karikaturenzeichnern. Das Rekrutierungspotential wächst, wie auch der Anteil der Muslime an der Bevölkerung in Europa kontinuierlich wächst. Wir brauchen also schon heute bessere Antworten für morgen! Unsere Systeme, unsere Medien und unsere Bevölkerungen sind ohne Reformen und Bewusstseinsänderungen dem politischen Islam nicht gewachsen!
Quellen
https://edition.cnn.com/2016/04/08/opinions/why-they-hate-us-zakaria/index.html
https://www.lemonde.fr/attaques-a-paris/visuel/2015/11/25/enmemoire_4817200_4809495.html
https://www.politico.eu/article/europe-hasnt-won-the-war-on-terror/
Gudula Walterskirchen (09.11.2020): Europa erlebt das Ergebnis einer falsch verstandenen Toleranz. In: „Die Presse“ vom 09.11.2020: S: 23
https://www.derstandard.at/story/2000121476639/leg-die-waffen-weg-und-setz-dich-her-zu-mir
3 thoughts on “Nach dem islamistischen Terror: Die übliche Reaktion”
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