Wir möchten hier die Kandidatur von Andreas Babler genauer beleuchten und politisch einordnen! Wir beginnen deshalb gleich mal mit einem bildhaften politischen Vergleich ! Beim „Turmbau zu Babel“ geht es um einen antiken babylonischen Mythos, worin die Menschen einen hohen Turm bauen wollten, um Gott physisch näher zu kommen. No na hat Gott sie mit diesem Vorhaben dann scheitern lassen. Der Turmbau wurde unblutig zum Stillstand gebracht und zur Strafe soll Gott dann die Sprachverwirrung unter die Menschen gebracht haben. Gott schuf der Legende nach unterschiedliche Sprachen unter den Arbeitern, weshalb diese jegliche Kommunikationsfähigkeit miteinander verloren und dann ihr Turmbauvorhaben aufgeben mussten.
In der politischen Jetztzeit ist Österreich mit Andreas Babler als SPÖ-Kandidat für den Parteivorsitz konfrontiert, der das Potential hat die SPÖ, wenn nicht sogar das ganze Land politisch links aufzumischen! Partei wie Bürger könnte er erfolgreich gegeneinander auszuspielen, indem er unrealistische linkspopulistische Ziele proklamiert und in der Folge dann auch politisch verfolgt. Babler verspricht auf seinem Weg zur Spitze nämlich wahnsinnig viel, wird sich aber auch wahnsinnig schwer dabei tun, auch nur irgendetwas davon umzusetzen.
Grund genug für uns vom „März“ das politische Phänomen „Babler“ einmal gründlich unter die Lupe zu nehmen. Wird der politische Turmbau des „Bablers“ ebenso mit einer politischen Sprachverwirrung in einem populistisch aufgeputschten Österreich enden? Oder wird der Babler mit seinen Thesen gar politisch verglühen wie einst Jeremy Corbyn in Großbritannien?
Der Traiskirchner Bürgermeister: Wer ist Andreas Babler?
„Wer mit 20 Jahren kein Kommunist ist, hat kein Herz. Wer mit 30 Jahren noch Kommunist ist, hat keinen Verstand!“
Quelle: https://beruhmte-zitate.de/zitate/2010565-winston-churchill-wer-mit-20-jahren-kein-kommunist-ist-hat-kein-her/
Liest man dieses klassische Zitat über die Linke und ihren traditionellen Werdegang, dann findet man viele Politikerbiographien, auf die es zutrifft. Deutschlands Kanzler Scholz und auch Wiens Bürgermeister Ludwig pilgerten in ihrer Zeit bei den Jungsozialisten in die DDR und machten Kommunisten ihre Aufwartung. Irgendwann aber wurden sie dann aber politisch erwachsen und erkannten ihre einstige Verblendung – ein Werdegang, der übrigens nicht unbedingt für die generelle Intelligenz der linken Bewegung spricht! Dies bringt uns nun zu Andreas Babler!
Andreas Babler wurde in der sozialistischen Jugend Niederösterreich in einer Zeit sozialisiert, als diese eine ziemlich marxistisch-linksradikale Ausrichtung einnahm. Der junge Babler hat sich dann an die Spitze der SJ gesetzt und dabei die herrschende Diktion übernommen: das Stamokapler-tum. Die Stamokapler vertreten, kurz gesagt, eine marxistisch-leninistische Idee, wonach sich der Kapitalismus in einer „Endphase befinde“ , die Wirtschaft verstaatlicht gehörte und dann mit dem Staat unter linker Führung verschmolzen werden sollte. DDR 2.0 sozusagen. Während allerdings andere Sozialisten diesen Utopien mit der Zeit abschworen, verhielt es sich bei Babler etwas anders, wie das „Profil“ recherchierte:
Der heutige Bürgermeister von Traiskirchen hing den linksradikalen Idealen überraschend lange nach. Im Dezember 2002 hielt er bei einem SJ-Seminar im niederösterreichischen Rotheau einen Workshop zum Thema „Warum trotzdem Marx“ ab.
Auf Anfrage von profil, wie er Marx heute sehe, schreibt Babler: „Karl Marx’ Texte liefern bis heute eine scharfe Analyse der kapitalistischen Wirtschaft und wichtige Denkanstöße für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften.
https://www.profil.at/oesterreich/streit-um-spoe-vorsitz-zwischen-babler-rendi-wagner-und-doskozil-andis-sozialistische-welt/402411464
Der Maschinenschlosser und studierte Kommunikationswissenschaftler Babler weigert sich also bis heute offenbar dem Marxismus abzuschwören und ignoriert damit 170 Jahre Wirtschaftswissenschaft und 100 Jahre Erfahrung mit dem real existierenden Kommunismus und Marxismus seit dem Erscheinen von Marx‘ Kapital. Kurz gesagt: Während andere SJ-ler politisch erwachsen wurden, blieb Babler den alten rebellischen Thesen treu.
Faible für lateinamerikanische und kommunistische Diktaturen
Babler galt also politisch lange, viel zu lange, als „Stamokapler“ und folgte somit dieser linken marxistisch-leninistischen Strömung. Großartige Demokraten in anderen Aspekten waren die Stamokapler in der niederöstereichischen sozialistischen Jugend um Andreas Babler offenbar auch eher weniger. Zumindest wenn man sie an ihren politischen Vorbildern misst:
Die SJ-Mitglieder waren glühende Verehrer Jugoslawiens und seines sozialistischen Vielvölkersystems, auch Babler. Die Balkankriege in den 1990-er Jahren und den Zerfall Jugoslawiens empfanden sie als Katastrophe – und ergriffen Partei. … Am 17. April 1999 fand am Wiener Heldenplatz eine Großdemonstration gegen die NATO und den Westen statt. Als Hauptredner trat Andreas Babler auf
https://www.profil.at/oesterreich/streit-um-spoe-vorsitz-zwischen-babler-rendi-wagner-und-doskozil-andis-sozialistische-welt/402411464
Babler verfälschte in dieser Rede die Geschichte, ignorierte den Freiheitsdrang der jugoslawischen Völker und gab gar Österreich eine Mitschuld (!) daran, die NATO nicht gestoppt zu haben. Die ziemlich wirre Rede des damals rund 30-Jahre alten Andreas Babler ging so:
Es gebe „eine österreichische Mitverantwortung an der absichtlichen Zerschlagung Jugoslawiens durch den westlichen Imperialismus“.
https://www.profil.at/oesterreich/streit-um-spoe-vorsitz-zwischen-babler-rendi-wagner-und-doskozil-andis-sozialistische-welt/402411464
Nicht verurteilt von Babler und Genossen wurden übrigens laut Profil die Kriegsverbrechen von Slobodan Milošević, das Massaker von Sreberenica sowie alle anderen historischen Ereignisse, die nicht in die wilde sozialistisch-marxistische Geschichtsdeutung der Sozialistischen Jugend von damals passten. Diese Ideen sind allerdings bis heute aktuell: Bablers alter Bekannter David Stockinger musste gerade erst zurücktreten, nachdem er verkleidet als sowjetischer NKVD-Geheimdienstler aufmarschiert war. Der NKVD hat Millionen unschuldiger Menschen am Gewissen, die entweder von der Organisation ermordert oder in Arbeitslager deportiert wurden. Es war das sowjetische Pendant zu Gestapo und SS, weshalb man sich schon sehr wundern darf, warum Fotos wie das folgende entstehen konnten:
Babler distanzierte sich dann schnell und sagte er kenne Stockinger nur flüchtig. Fotos wie das folgende und Presseberichte über eine gemeinsame Vergangenheit führten die Ausflucht aber dann etwas ad absurdum.
Wie Babler persönlich bis heute politisch tickt, zeigen ja seine Interviews und seine Taten. In Interviews lobte er den lateinamerikanischen Sozialismus und in privatwirtschaftlichen Aktivitäten präsentiert er sich in geradezu kindischer Form als Freund des kommunistischen Kubas und dessen jahrzehntelangen Diktators Fidel Castro.
Babler offenbart mit seinem Weinbau-Heurigen also hier zwei interessante Dinge: Er ist laut seiner Gäste nicht nur deklarierter Freund des autoritären kommunistischen Kuba sondern er verkauft dort sogar „Comandante“ Wein, was natürlich eine Referenz auf Kubas jahrzehntelangen Diktator Fidel Castro ist. Castro ist aber ein Massenmörder, der mehr als 5000 Menschen Minimum auf dem Gewissen und in der Folge Millionen Menschen aus Kuba vertrieben hat.
Das politische Programm: Bablers Thesen
Bablers Wahlprogramm ist so unrealistisch und populistisch, wie wir es seit langer Zeit in Österreich nicht mehr in einem politischen Wahlprogramm feststellen konnten. Wir wollen hier deshalb nun einige Punkte herausgreifen, die nicht nur populistisch, politisch naiv und nicht wirklich umsetzbar sind, sondern die auch für die Wirtschaft dieses Landes hochgradig schädlich wären. Sofern eine Babler geführte Ampel-Koalition diese in die politische Umsetzung bringen würde!
Es beginnt mit einem Versprechen, die Arbeitszeit für alle bei vollem Lohn um 20% zu reduzieren. Das ist freilich aktuell völlig unrealistisch, denn woher sollen die vielen, dazu nötigen neuen Pflegekräfte, Polizisten, Ärzte, Fachkräfte in diversesten Branchen kommen? Es gibt sie nicht, weder kurz- noch mittelfristig. Zudem lebt Österreich vom Export und könnte es sich wohl nur schwer leisten seine Arbeitskosten einseitig derartig zu verteuern.
Ebenfalls völlig absurd ist seine „Arbeitsplatzgarantie“ – ein Rezept, das zuletzt der Kommunismus im Ostblock versucht hat. Wenn ein privates Unternehmen – sagen wir eine Tischlerei – aufgrund von Fehlinvestitionen oder schlechter Auftragslage pleite macht, wer soll dann bitte diese Arbeitsplätze wo garantieren? Übernimmt die Republik dann vielleicht diesen Tischlerladen?
Völlig wirklichkeitsfremd sind auch Bablers Eingriffe ins private Gesundheitssystem. Wenn ein fachlich guter und deshalb beliebter Augenarzt viele Patientinnen und Patienten betreut, dann wird ein Bundeskanzler Babler dort den Patienten ganz sicher nicht eine nur zweiwöchige Wartezeit garantieren können.
Mietobergrenzen sind (um Alexander Van der Bellen zu zitieren) eine Voodoo-Politik, die bereits in Berlin und anderswo krachend gescheitert ist. Nur mehr Angebot bzw. weniger Nachfrage nach Wohnungen können Mieten wirklich dauerhaft senken.
Bei der Energieversorgung fordert Babler die Verstaatlichung der Energieversorger und will somit das Modell Wien-Energie auf ganz Österreich übertragen. Blöderweise hat aber gerade das nicht funktioniert und zwar weil auch ein staatlicher Energieversorger seinen Strom am Markt einkaufen muss. Die Wien Energie hat es nämlich leider verschlafen, genügend eigene Kraftwerke zu bauen.
Kommunistisch klingt auch seine Forderung nach einer „Preis-Kommission mit Biss“ . Was kann eine Preiskommission bei tausenden unterschiedlichen Preisen in einer modernen Volkswirtschaft denn letztlich ausrichten ? Den Importeuren von Butter vielleicht vorschreiben, wieviel sie bezahlen sollen? Oder den Bauern verordnen wie teuer sie Lebensmittel produzieren müssen? In Ungarn ist eine derartige Politik gerade gescheitert und in der Schweiz funktioniert sie teils nur, weil enorme Zölle auf allen Importen lasten und man hier staatlich gezielt entlasten kann. Grund dafür ist, dass die Schweiz einfach so viel reicher als sämtliche Nachbarländer ist.
Ebenfalls wirtschaftlicher Unsinn ist es, in einem Land mit einer der GERINGSTEN Eigenheimquoten Europas noch mehr Leute zu Mietern machen zu wollen, indem der Staat mehr Wohnungen baut. Wien verschwendet schon viel Geld, um Besserverdienern im Gemeindebau das Wohnen zu subventionieren und nun soll ganz Österreich folgen? Ziel muss vielmehr sein, den Leuten zum Eigenheim zu verhelfen und den vorhandenen Sozialbau für die wirklich Bedürftigen frei zu halten. Eigentum garantiert den Menschen nachhaltigen Wert, Selbstständigkeit und Unabhängigkeit von staatlichen Behörden.
Sehr populistisch sind auch Teile seiner Klimapolitik: Österreich solle Privatjets verbieten… Das ist eine nette Forderung, die natürlich weder durchsetzbar noch zahlenmäßig klimarelevant ist. Verbietet man den Wiener Eliten „ihre“ Privatjets, dann werden sie diese eben, statt in Schwechat, 20km weiter in Pressburg/Bratislava landen lassen. Abgesehen davon ist Wien eine der 4 UNO-Hauptstädte voller Diplomaten und der Tagungsort vieler hochrangiger Treffen. Auch diese sind aktuell ohne Privatflugzeuge so nicht denkbar.
Fazit
Babler ist also ein politischer Träumer mit einigen populistischen und marxistischen Ideen, die aus seiner Zeit bei der sozialistischen Jugend Niederösterreich herrühren. Während die meisten Sozialdemokraten politisch früher oder später erwachsen werden und ihre sozialistischen Jugendideale über Bord werfen, hat sich der Babler dagegen dazu entschieden, diese Ideen bis heute weiterzuverfolgen. Das spricht nicht gerade für ein gutes Urteilsvermögen seinerseits. Er ist in seiner ideologischen Ausrichtung sogar politisch eigentlich eine Gefahr: Eine moderne Volkswirtschaft braucht nämlich keine „Stamokapler“ mit Verstaatlichungsphantasien! Diese Konzepte sind völliger Unsinn und würden Österreich beim teuren und auch undemokratischen Versuch eine DDR 2.0 nachzubauen maximal in ein zweites Griechenland verwandeln.
Das Programm für seinen Wahlkampf liest sich ebenso phantasievoll wie politisch unreif und populistisch und unterstreicht einmal mehr deutlich seine dahinter liegende politische Grundeinstellung. Sehr an den „Stamokap“ erinnern seine „Jobgarantie“ , die Babler jedem Menschen geben will, oder die 4-Tage-Woche bei gleichem Gehalt, die geforderten Mietobergrenzen und eine Verstaatlichung des Energiesektors. Da wirft sich dann einfach die Frage auf, ob „der Babler“ denn nicht vielleicht bei der KPÖ ideologisch besser aufgehoben wäre. Wobei ein ausgeprägter Etatismus auch in der SPÖ langjährige Anhänger hat (siehe: https://www.dermaerz.at/etatismus-die-spoe-idee-vom-verstaatlichen-der-wirtschaft/).
Wenns es allerdings ums liebe Geld geht, dann kennt auch Andreas Babler keinen sozialistischen Gemeinsinn. Da wird dann auch er ganz schnell zum Kapitalisten ! Gleich drei öffentliche Gehälter plus Spesentopf hat Babler sich zeitweise neben seinem Einkommen aus dem familiären Heurigen auszahlen lassen, bis er schließlich aufflog und sich dann entschuldigen musste. In Spitzenzeiten übte er offenbar gleich 4 Jobs parallel aus (Bürgermeister, Vorstandsmitglied des Wasserleitungsverbands, Mitarbeiter der Stabsstelle, Winzer & Heurigen-Betreiber)! Das alles als Bürgermeister einer 20.000 Einwohner Stadt! Es ist offenbar der alte politische Klassiker der Linken: Wasser predigen, aber dann „Comandante“-Wein trinken, oder wie es die „Kleine Zeitung“ etwas eleganter formulierte:
Ein „Rebell“, der sich als Multiverdiener herausstellt
https://www.kleinezeitung.at/politik/4956154/BezuegeAffaere_Babler-hatte-drei-Einkommen-und-Spesentopf
Finanzielles
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2 thoughts on “Turmbau zu BABLER: Die Entzauberung eines Phantasten”
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