Die Gleichberechtigung und Gleichbezahlung von Mann und Frau ist seit Jahren zurecht auf der Agenda in Europa wie den USA. Niemand ist heutzutage mehr der Meinung, dass Frauen für die gleiche Arbeit nicht gleich bezahlt werden sollten. In der Debatte um „Gleichen Lohn für gleiche Arbeit“ traut sich aber in diesen „woken“ Zeiten fast niemand zu erwähnen, dass ungleiche Bezahlung nicht nur eine Folge des jahrtausendealten Patriarchats ist, sondern durchaus auch ökonomisch ihre Berechtigung haben kann. Nicht immer ist im echten Leben ja eine vergleichbare Leistung auch monetär gleich viel wert.
Der Lebensverdienst eines Menschen wird bestimmt von der Berufswahl, dem Ausmaß der Beschäftigung (Teilzeit/Vollzeit), den Zahlungsbedingungen in der Branche und natürlich der Ausbildung. Letzteres ist defintiv nicht mehr das Problem der Frauen, da sie die Männer bei höheren universitären Abschlüssen, wie auch bei den Maturanten generell längst abgehängt haben. Freilich ist dieser Prozess relativ neu, weshalb die aktuellen Führungskräfte in ihren 50ern davon weniger betroffen sind als Berufsanfänger heute. Betrachten wir aber die beliebten Branchen für Frauen im Arbeitsleben und derenTeilzeitquoten hierzulande, dann kommen wir dem Mysterium von „ungleichem Lohn“ schon viel näher !
Wir wollen mit diesem Artikel eine Gegenstimme zum „woken“ Mainstream erheben und gleichzeitig einer finanziell benachteiligten Gruppe, wie den Frauen, aufzeigen, wie sie ihre finanzielle Situation nachhaltig verbessern könnten. Gleiche Bezahlung alleine reicht nämlich nicht aus, um für Männern wie Frauen kollektiv ein gleiches Gehaltsniveau zu schaffen!
Warum ungleiche Bezahlung manchmal in Ordnung ist: Alpines Skifahren
Nehmen wir ein für Österreich gut passendes Beispiel her: Das professionelle Skifahren. Im Skiweltcup verdienten die weiblichen Athletinnen für einen Sieg oder eine gute Platzierung bei einem FIS-Event traditionell weniger als die männlichen Athleten. Individuelle Werbeverträge sind davon natürlich davon ausgenommen. Diese schließt jede Sportlerin und jeder Sportler natürlich unabhängig davon ab, wobei natürlich sein oder ihr persönlicher Werbewert bestimmend ist. Bis vor kurzem gab es also zumindest beim Preisgeld der FIS diese finanzielle Ungleichheit. Doch das ist nun anders, wie Top-Skistar Mikaela Shiffrin ganz stolz im amerikanischen Fernsehen verkündete:
Beim Skirennfahren gibt es nun keinen Gehaltsunterschied und das ist wirklich cool. Es ist toll, dass ich mehr verdienen kann als die Männer basierend auf meiner Performance. Gleiches Gehalt für gleiche Arbeit.
Ski-Superstar Mikaela Shiffrin, Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=Qlfpk4QX0kE
Hört man dieses Faktum, klingt es natürlich erst einmal äußerst lobenswert, aber nur bis man die Situation genauer hinterfragt. In der Realität ist die Gehaltsparität bei den Siegesprämien von FIS-Skirennen natürlich nur durch eine Quersubvention aus dem männlichen Bereich der FIS-Alpinen möglich. Die männlichen Skifahrer haben nämlich ungleich mehr Aufmerksamkeit, Zuschauerreichweite und viel höhere Sponsoring-Einnahmen. Es gibt schlicht kein Pendant im Skiweltcup der Damen zu den Herren-Rennen in Kitzbühel, Wengen, Adelboden und Schladming, was die Zahl der Zuschauer und das Ausmaß der Sponsoringattraktivität betrifft.
Ist es also wirklich „Gleichberechtigung“ , wenn die männlichen Sportarten ungleich beliebter sind, mehr Zuschauer anziehen, mehr Sponsoringgelder einwerben und dann den weniger subventionierten Damen finanziell unter die Arme greifen müssen?
Bill Bur hat sich dieses Phänomen im Frauensport humoristisch vorgenommen:
Der Faktor Berufswahl
Für alle Normalos, die nicht gerade mit einem Talent zum Profiskifahrer gesegnet sind, spielt natürlich die Berufswahl die entscheidende finanzielle Rolle für ihr Lebenseinkommen. In gewissen Branchen verdient man nämlich einfach mehr Geld als in anderen. Das ist bestimmt von Angebot und Nachfrage: Aktuell haben wir zu wenige Informatiker oder Installateure für Solaranlagen, weshalb diese Branchen bessere Lohnabschlüsse erzielen können. Es gilt ja die Attraktivität gewisser Berufe zu erhöhen und neue Leute anzuziehen.
Die bei Frauen besonders beliebte Branche der „sozialen Arbeit“ hat dagegen in der Regel keinen Mangel an Arbeitskräften und dementsprechend geringe Gehälter. Weitere beliebte weibliche Berufe wie Friseurin oder Einzelhandelskauffrau sind ebenso ziemlich schlecht bezahlt, weil idR kein Mangel an Arbeitskräften herrscht und die Branche aufgrund von Preiskämpfen auch gar keine großen Margen für bessere Gehälter hat.
Wenn Frauen nun ihre Berufswünsche nicht auf Branchen und Berufe mit höheren Gehältern ausrichten, dann wird es natürlich auch in ferner Zukunft eine finanzielle Ungleichbehandlung von Männern und Frauen geben. Es gibt schlichtweg weniger Informatiker- als FriseurInnen, weshalb das Gesetz von Angebot und Nachfrage für erstere naturgemäß ein höheres Gehalt vorsieht, ganz unabhängig vom Geschlecht der betreffenden Personen. Informatiker erzeugen mit ihrer Arbeit auch einen höheren monetären Gegenwert als FriseurInnen, ganz einfach weil Informatikdienstleistungen sehr nachgefragt und knapp im Angebot sind. Die Zahlungsbereitschaft der Gesellschaft ist hier höher, weil es um hoch spezialisierte knappe Arbeitskräfte geht.
Frauen in der Teilzeit
Eine weitere wichtige Ursache für die Lohnungleichheit ist die Tatsache, dass viele Frauen in Teilzeit arbeiten. Dies liegt natürlich oft daran, dass Frauen traditionell für die Betreuung von Kindern und anderen Familienmitgliedern verantwortlich sind. Teilzeitarbeit gibt ihnen die Möglichkeit, Beruf und Familie zu vereinbaren. ABER auch nach der notwendigen Betreuungszeit mit Kleinkindern bleiben hierzulande (anders als in Frankreich oder Skandinavien) viel zuviele Frauen in Teilzeit und dies bedeutet idR für sie enorme finanzielle Einbußen. Das gilt für das Berufseinkommen, wie später für ihre Pension.
Teilzeitbeschäftigte erhalten ja in der Regel einen niedrigeren Stundenlohn als Vollzeitbeschäftigte. Sie haben auch weniger Möglichkeiten für Überstunden oder andere zusätzliche Vergütungen und erhalten geringere Benefits. Daher ist der lebenslange Verdienst von Frauen in Teilzeit erheblich geringer als derjenige von Männern in Vollzeit. Teilzeitbeschäftigte haben zudem oft weniger Zugang zu Sozialleistungen, bekommen viel geringere Pensionen und weniger bezahlten Urlaub.
Fazit
In Bereichen wie Sport und Showbusiness ist ungleiche Bezahlung also nicht per se unfair, sondern das Ergebnis von Angebot und Nachfrage. Wenn ein Bereich, wie etwa der Skiweltcup der Männer, ungleich mehr Aufmerksamkeit, Fernsehreichweite und Sponsoring bekommt als der Skiweltcup der Damen, dann scheint eine ungleiche Bezahlung vielleicht doch gerechtfertigt. Ähnliche Umstände finden sich auch bei normalen Berufen. Wenn man in ein paar Monaten den Beruf der Friseurin erlernen kann, dann wird man in dieser Dienstleistungsbranche immer weniger verdienen als in einer hochqualifizierten Branche wie den Informatikern, wofür man eine jahrelange Ausbildung benötigt.
Wer könnte also diese Situation positiv ändern? Die Frauen selbst natürlich! Frauen sollten nicht von Männern erwarten, den Frauensport zu subventionieren, sondern müssten stattdessen ihre Geschlechtsgenossinnen zu mehr Interesse und Aufmerksamkeit motivieren . Frauenverbände müssen mehr Sponsoring lukrieren, indem sie mehr weibliche Zuseher ansprechen. Solange aber Germanys next Topmodel ungleich mehr Zuseherinnen anzieht als die deutsche Frauenbundesliga, werden die Werbekunden auch nicht in Letzterem zu finden sein. Auch die Berufswahl betreffend müssten Frauen künftig eine smartere Wahl treffen und gezielt auf allen Ausbildungsleveln besser bezahlte Berufe anstreben: Handwerk etwa statt Dienstleistungen, technische Studien und Naturwissenschaften auf den Unis statt den Humanwissenschaften!
Ähnlich ist es mit der Teilzeit: Zuviele Frauen arbeiten in Teilzeit, auch wenn sie längst keine kleinen Kinder mehr zu betreuen haben, welche ihre Anwesenheit zuhause erfordern würde. Wer weniger arbeitet, darf sich dann auch nicht wundern, wenn er später in Gefahr einer Altersarmut gerät. Die hohe Diskrepanz zwischen Frauen -und Männereinkommen in den Statistiken ist also nicht immer verwunderlich.
Es gibt unzweifelhaft noch viel zu oft Gehaltsdifferenzen zwischen Männern und Frauen, aber wie wir gesehen haben, ist nicht jede auf das „patriarchale System“ und eine unfaire Behandlung von Frauen im Generellen zurückzuführen .Gehaltsdifferenzen beruhen ebenso stark auf dem Prinzip von Angebot und Nachfrage und könnten vielleicht auch mit diesen Hebeln angegangen und gelöst werden.
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