US-Wahl: Warum Europa in jedem Fall verlieren wird!

Unabhängig davon ob Donald Trump oder Kamala Harris bei der US-Wahl das Rennen machen wird, ein Kontinent wird in jedem Fall verlieren: Europa! Mit Joe Biden geht 2025 der letzte amerikanische Transatlantiker als Präsident und mit Trump und Kamala kommen isolationistische bzw linksliberale Strömungen ins Weiße Haus, die Europa nicht unbedingt positiv gesinnt sind. Die EU-Staaten werden aber gleichzeitig militärisch und wirtschaftlich immer abhängiger von den USA. Von nachrangigen Partnern degradiert man in Europa also immer mehr zu Bittstellern, die wie nahöstliche Länder künftig mit immer mehr Geld und Zugeständnissen auf das Weiße Haus zugehen müssen, um ihre geopolitischen Ziele umsetzen zu können. Deutschland kauft heute bereits amerikanische Rüstungsgüter um dutzende Milliarden US-Dollar und macht es damit 1:1 Saudi Arabien nach. Die Dienste der USA in Europa müssen also mit barem Euro vergütet werden.

Auf der Strecke bleibt dabei natürlich die eigene (Rüstungs-)Industrie, die das Geld gut brauchen könnte. Aber nicht nur diese: Europa fällt bei Zukunftstechnologien generell hinter die USA und China zurück. Bei der KI ist man heute in vielen Bereichen längst Nachzügler hinter den USA und auch hinter China. Europa hat heute generell nur wenig Wertschöpfung im wichtigen Techbereich, kontrolliert keines der großen sozialen Netzwerke und auch gesamtwirtschaftlich sind die USA Europa schon lange enteilt, wie die folgende Grafik zeigt.

Die wirtschaftlichen Unterschiede sind mittlerweile so dramatisch, dass man sich das als Durchschnittseuropäer gar nicht mehr vorstellen kann: Die USA haben heute ein DOPPELT so hohes BIP/Kopf wie die EU-Staaten. Die gesamte Wertschöpfung in den USA ist also sehr viel höher. Das betrifft letztlich alle Bevölkerungsschichten. Es gibt alleine 21 Millionen Millionäre (8,5 Prozent der Bevölkerung) in den USA, während es in der EU (rund 100 Millionen Einwohner mehr) dagegen nur rund 10 Millionen (2,7 Prozent) sind. Selbst in relativ armen Bundesstaaten verdienen Amerikaner heute für „normale“ Alltagsjobs viel mehr als Europäer.

Europa verarmt relativ, während die USA prosperieren

Der ärmste Bundesstaat der USA ist das wirtschaftlich rückständige Mississippi, aber selbst dort ist das BIP/Kopf höher als in Deutschland, Frankreich oder  Großbritannien. Die USA haben nämlich seit 2010 unter den Präsidenten Obama, Trump und Biden einen ordentlichen Wirtschaftsboom erlebt, während Europa in dieser Zeit nur schwach gewachsen und zeitweise sogar stagniert ist. Im Vergleich zu den USA ist der „alte Kontinent“ Europa in dieser Zeit also verarmt und deshalb verdient der Großteil der Amerikaner heute mehr Geld als die meisten Europäer. Das verleitete etwa die Zeitschrift „Economist“ zu folgender Ansage:

Eine Wirtschaft mit einer Arbeitslosenrate von 4% und einem BIP/Kopf von 85.000 Dollar muss nicht wieder großartig gemacht werden, sie ist großartig!

Nicht großartig ist dagegen die Wirtschaft der EU. Unser BIP/Kopf liegt im Vergleich dazu bei traurigen 43.000 Dollar und Deutschland wie Österreich stagnieren dazu wirtschaftlich seit Jahren. Der Durchschnittsamerikaner, der so gerne in Europa gescholten wird, ist also statistisch heute DOPPELT so reich wie der Europäer. China wächst zwar immer langsamer, aber trotzdem noch mit Raten zwischen 4 und 5 Prozent und sogar Russland schafft dank seiner Kriegsökonomie ein (freilich völlig unnachhaltiges) Wachstum von 3,9 Prozent im Jahr 2024. Es scheint fast so als wäre der Euro, die gemeinsame Wirtschafts- und Währungsunion nicht die wirtschaftliche Rakete gewesen, die man sich erhofft hat. „Grüne“ Wirtschaftsbooms gibt es heute in den USA und China, obwohl die EU auch hier viele Milliarden und Hoffnungen investiert hat.

Joe Biden hat mit den Steuervergünstigungen des „Green Deal“ zudem viele „grüne“ europäische Unternehmen in die Staaten gelockt und damit weitere wirtschaftliche Aktivitäten aus Europa abgezogen.

Der heraufziehende Taiwan-Konflikt

Der Politikfokus der USA gilt Asien

Kamala Harris persönliche ethnische Wurzeln liegen in Indien und der Karibik und sie ist in einer antikolonialen schwarzen Gesellschaft in Kalifornien aufgewachsen. Sie machte dann auch ihre politische Karriere in Kalifornien, einem Bundesstaat, der wirtschaftlich und bevölkerungsmäßig immer schon stark gen Asien orientiert war. Ein verlässlicher Transatlantiker, wie Joe Biden es einer war, ist Harris also definitiv nicht  und würde es wohl auch im Amt später nicht mehr werden. Mit Donald Trump ist sie sich zudem einig, dass die Europäer mehr in ihre Verteidigung investieren und selbst militärisch Verantwortung übernehmen müssen. Weltpolitisch ist es für die USA nämlich heute wichtiger, Taiwan zu unterstützen und China damit in der Taiwanstraße in Schach zu halten, wie auch den Iran durch die Unterstützung Israels am Persischen Golf zu schwächen.

Die militärische Balance in der Ukraine zu halten, wird ab 2025 wohl eher ein amerikanisches Sekundärziel werden. Europa und das heißt hier vor allem Deutschland müsste also selbst noch viel mehr tun: Die Ukraine braucht Milliarden an Investitionen, viele Millionen Schuss Munition und sehr viel neues Militärgerät. Ansonsten wird Vladimir Putin seinen Krieg in der Ukraine irgendwann gewinnen und mehr als hundert Milliarden Euro an westlichen Hilfen für die Ukraine werden teilweise umsonst gewesen sein.

Russland mag mit seinem Geld und seinem Krieg die geopolitische Lage in Europa destablisieren, die Geschicke der Welt werden aber im 21. Jahrhundert in Ostasien entschieden. Die USA und ihre QUAD-Verbündeten (Australien, Indien und Japan) müssen der chinesischen Diktatur deshalb an der ersten Inselkette vor dem Pazifik Einhalt gebieten und in deren Zentrum liegt nunmal die Insel Taiwan. Dieses ist zudem durch seine Produktion an hochwertigen Computerchips essentiell für die Weltwirtschaft und die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) geworden. Es gibt also viele Gründe, amerikanisches Militärmaterial nahe der Taiwanstraße zu konzentrieren und eben nicht in Osteuropa. Das werden die Amerikaner sobald wie möglich alleine den Europäern überlassen.

Zukunftstechnologien: Reden versus Handeln

Die USA stehen bei der KI-Revolution an erster Stelle, während sie gleichzeitig durch Präsident Bidens „Green Deal“ Agenda fast 1 Billion Dollar in grüne Technologien investiert haben. Gleichzeitig läuft die fossile US-Energiewirtschaft auf Hochtouren und produziert günstiges Gas und garantiert die Selbstversorgung mit Rohöl, womit die amerikanische Industrie mit günstigem Gas versorgt werden kann, solange sie noch nicht auf grüne Technologien umgestiegen ist. Die Europäer wiederum haben sich dagegen eigene teure Energiewende-Regeln abseits der Marktwirtschaft verordnet und andererseits viel Hochtechnologie teils naiv an China verloren. Hatte Peking 2008 noch keine Ahnung von Hochgeschwindigkeitszügen und importierte Technologie von Siemens und Co., gibt es heute das größte Hochgeschwindkeitsnetz in der Volksrepublik nebst großen erfolgreichen Zugherstellern.

Bei der KI reguliert die EU zwar gerne und einige Länder wie Frankreich und Deutschland setzen auf kleine nationale Champions, während die Amerikaner mit viel Geld, wie immer, weltweit die besten Talente einkaufen und in diese investieren. Internationale Champions entstehen heute im Silicon Valley oder in der Volksrepublik China. China wiederum versucht mit vielen Milliarden Renminbi die Fortschritte der USA zu imitieren und wirtschaftlich in diesem Bereich an die absolute Weltspitze zu gelangen. Da ‚China kopieren‘ bisher in Europa eher verpönt war, bleibt den Europäern somit eigentlich nur der amerikanische Weg! Das bedeutet aber, Abermilliarden zu mobilisieren und diese in die wirtschaftliche Zukunft Europas  zu investieren anstatt in Migrationsprogramme, den Erhalt bestehender Strukturen und überbordende Sozialstaaten.

Das politische Personal ist unfähig

Man mag heute in Europa über Trump spotten und auch Bidens Senilität belächeln, aber von Wirtschaftspolitik und Pragmatismus scheinen beide doch mehr zu verstehen als etwa die deutsche Ampelkoalition oder Von der Leyens Kommission in Brüssel. Die US-Politik ist etwa den teuren grünen Trends nicht blindlings ideologisch nachgelaufen, sondern hat gezielt Anreize gesetzt, um effizient und im Einklang mit dem Markt CO2 einzusparen. Wenn die wirtschaftliche Dynamik hier erst einmal eingesetzt hat, erreicht man so auch ambitionierte CO2-Ziele ohne große Verordnungen. Von der Leyen, die Grünen und andere in der liberalen Brüsseler Elite glaubten dagegen viel zu lange, den wirtschaftlichen und „grünen“ Fortschritt in der EU mit smarten Regeln verordnen zu können. All das zu einem Preis, den nun etwa die deutsche Industrie für viel zu hohe Energiekosten bezahlen muss, da Betriebe reihenweise abwandert sind und Werke schließen muss, wie etwa gerade einige von VW.

Während Trump (!) Deutschland ab 2015 vor der Abhängigkeit von Russland gewarnt hat, hat die Regierung Merkel Europas größte Volkswirtschaft jahrelang eng an die Diktaturen Russland und China gekoppelt. Man begab sich freiwillig in eine dreifache Abhängigkeit: militärisch von den USA, energietechnisch von Russland und ökonomisch von China. Blöd nur, dass 2024 Russland als Gaslieferant wegfällt, China immer weniger deutsche Autos kauft und die Amerikaner seit Jahren immer weniger Lust haben, Europa  militärisch gratis zu beschützen.

Außenpolitisch gibt Europa seit Jahren ein jämmerliches Bild ab: Frankreichs großspuriger Präsident Macron kann sich etwa nicht einmal dazu durchringen, Israel gegen islamistischen Terror zu unterstützen und sabotiert den einzigen westlichen Staat im Nahen Osten sogar mit einem Rüstungsboykott. Der Ukraine widerum hat Frankreich, das zweitmächtigste Land der EU, militärisch nur homöopatisch geholfen! Dafür spielt sich Macron aber umso lieber mit vielen leeren Worten außenpolitisch auf, um dem Tamtam dann keine Taten folgen zu lassen. Von der deutschen Regierung Scholz kam zwar immerhin viel Hilfe für die Ukraine, aber ansonsten verkauft sich die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt (!) weit unter seinen Möglichkeiten. Anrainerstaaten, wie die Türkei oder Diktaturen in Nordafrika, tanzen auf der Nase der EU herum und fordern regelmäßig Milliardenförderungen, um den Schein bei Europas Asylpolitik zu wahren.

Fazit

Europa steht bei den bevorstehenden US-Wahlen vor einer ungemütlichen Realität: Unabhängig davon, ob Donald Trump oder Kamala Harris das Rennen machen, dürfte Europa als Verlierer dastehen. Die Ära eines transatlantisch orientierten US-Präsidenten, wie Joe Biden es einer war,  geht zu Ende, und mit neuen Isolationisten oder linken Liberalen im Weißen Haus könnte der Blick Amerikas zunehmend in Richtung Asien gerichtet sein. Während die USA ihre strategischen Prioritäten auf die Eindämmung Chinas und die Stabilität in der Asien-Pazifik-Region verlagern, bleibt Europa von den USA abhängig – militärisch wie wirtschaftlich. Die EU-Länder riskieren, weiter an Bedeutung zu verlieren und stehen vor der Herausforderung, ihre Verteidigungsfähigkeit und technologische Wettbewerbsfähigkeit unabhängig von außen zu stärken.

Wirtschaftlich setzen die USA vorbildhaft pragmatisch auf Zukunftstechnologien, während Europa Gefahr läuft, sich durch ineffiziente Bürokratie, Regulierung und steigende Energiepreise selbst ins Abseits zu stellen. Die grüne Transformation kostet bereits viele Milliarden, aber selbst hier können die Amerikaner mit ihrem marktwirtschaftlich orientierten „Green Deal“ ziemlich gut mithalten. Beim KI-Wettlauf liegt Europa nur auf dem unrühmlichen Platz 3 und große Techkonzerne findet man in Europa nur ganz wenige. Wenn die Autoindustrie nun auch noch wegbricht und China die Produkte der europäischen Maschinenindustrie weiter kopiert und günstiger nachbaut, stellt sich bald die Frage nach einem neuen Wertschöpfungsmodell.

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