Warum es heute nicht ausreicht, ein Konservativer zu sein!

Haben viele Konservative ein Brett vor dem Kopf? Quelle: https://pixabay.com/de/illustrations/denken-eingeschr%c3%a4nkt-standpunkt-6796398/

Unsere Kultur liegt in einem langsamen Sterben und irgendwann werden unsere Eliten – vor ihrer Abdankung – erkennen müssen, dass sie ein Schiff ohne Besatzung steuern. Dann werden auch die Fans der politischen Korrektheit, des Binnen-Is und viele Vertreter der politischen Linken erkennen, dass die von Ihnen unterminierte westliche Kultur mit den letzten bürgerlichen Konservativen untergehen wird und damit auch ihr Feminismus, die Frauenrechtsdebatte, die Religionskritik und das Verständnis des aufgeklärten Staates, welches für Minderheiten wie Homosexuelle eintritt. All jenen, denen sich nun die Frage des „Warum“ stellt, sei folgendes Zitat des Polit-Talkers Bill Maher nahe gelegt:

Unsere Kultur erstreckt sich in ihrer Breite (sprichwörtlich) über Meilen, sie ist aber nur einen Zoll (2,54 cm) tief im Boden verankert.

Bill Maher

Maher will damit ausdrücken, dass wir vom Untergang unserer hochentwickelten Zivilisation nie weit entfernt sind! Das Konstrukt mit all seiner Kultur, Architektur und Identität mag zwar umfangreich sein , dessen Fundamente sind aber eher dünn . Für ein nachhaltiges Fundament braucht es nämlich zwei Dinge: Werte und Ideen in erster Linie und natürlich Menschen, die an diese Werte glauben und diese leben. Der Westen hat genügend an Geschichte, Kultur, Ideen und bewahrenswerten Werten, immer stärker fehlt jedoch Letzeres! Die Europäer schrumpfen demographisch kontinuierlich und können neue Einwanderer aus anderen Kulturkreisen nicht überzeugen, sich zu assimilieren. Das mag auch daran liegen, dass neue Generationen von Europäern selbst nicht mehr an die Fundamente unserer westlichen Zivilisation glauben, die für Jahrhunderte den Erfolg Europas ausgemacht haben.

In diesem Artikel wollen wir nun all jenen die Augen öffnen, die diese Entwicklungen bisher erfolgreich ausgeblendet haben. Wir werden die Frage erörtern, warum es nicht ausreicht, ein moderater Konservativer zu sein, wenn man unsere Werte, Ideen und unsere europäische Zivilisation bewahren möchte.

Akropolis

Was ist eigentlich eine erfolgreiche vitale Kultur?

Eine erfolgreiche und vitale Kultur oder Zivilisation ist eine, die es vermag, ihre Ideen und Überzeugungen weiterzugeben und die dabei demographisch, politisch und wirtschaftlich expandiert. Sie ist in der Lage, sich in Zeiten der Schwäche zu wandeln und später wieder neue Kraft und Energie zu entwickeln. Freilich folgen immer wieder Perioden der Schwäche und der Stagnation, bei denen es darum gehen muss, die Grundfesten für den Wiederaufstieg zu bewahren, um ein künftiges Blühen wieder zu ermöglichen.

Das Römische Imperium baute kulturell, politisch und wissenschaftlich auf den Fundamenten der griechischen Kultur auf und die späteren europäischen Imperien ihrerseits wiederum auf den antiken römischen Fundamenten. Die kulturelle Identität verschmolz zu einer abendländisch-christlichen Kultur, die in der Spätantike blühte, um dann ins „finstere“ Mittelalter zu versinken (Westeuropa), während gleichzeitig in Byzanz das römisch-griechische Erbe weiterhin blühte, bis die Franken ein neues westeuropäisches Großreich schufen und die lateinische Sprache als universelle Gelehrtensprache in alle Winkel Westeuropas und darüber hinaus exportierten. Mit der (germanischen) Kultur der Franken entstanden dann neue Reiche: Frankreich, England, Spanien und das Heilige Römische Reich. Als Folge ist zu konstatieren, dass seit nun 500 Jahren die Welt von Europa und seinen ehemaligen Kolonien (USA) dominiert wird.

Des Weiteren kann eine Kultur natürlich auch zeitweise auf einem hohen Entwicklungsniveau stagnieren und sich an ihren Lorbeeren erfreuen. Der Westen hat dies in den letzten drei Jahrzehnten probiert und vor allem in Europa wurde dabei Vieles nicht beachtet. Vor allem die Auswirkungen des mit westlichem Geld beschleunigten Aufstiegs Chinas und auch die demographische Bombe, welche die außereuropäische Migration in den westlichen Gesellschaften platziert hat. Die westliche Migrationspolitik, beziehungsweise ihre völlige Unfähigkeit in dieser Frage, hat Autokraten wie Erdogan die politische Macht und Druckmittel gegen den Westen gegeben.

Akropolis

Westen versus Rest der Welt

Die westliche Lebensweise und ihr bestes Produkt, die „attische“ Demokratie, sind heute weltweit auf dem Rückzug! Wohl weil ein autoritärer Gegenschlag mit chinesischem Geld, islamistischen Milizen und immer mehr Militärdiktaturen ziemlich erfolgreich zu sein scheint. Erfolgreich ist aber trotz allem natürlich auch weiterhin das demokratische Modell einer verfassungsmäßig garantierten Volkssouveränität mit direktdemokratischen Elementen, das einst den jahrtausendealten herrschenden Feudalismus mit seinem Recht des Stärkeren ersetzt hat. Die „Stärkeren“ untermauerten dies in einer ständischen Ordnung, indem sie sich als Adel mit Geburtsrecht inszenierten.

Umso trauriger ist nun anzusehen, wie immer mehr Staaten von einer westlich angehauchten Demokratie weltweit nun wieder in Autokratien und religiöse Diktaturen absinken. In Afghanistan haben hunderte Milliarden nichts gebracht, um eine ausreichende Widerstandskraft gegen die mittelalterliche Steinzeitdikatur der Taliban zu entfalten. Ebenso wenig war dies im Irak oder in Teilen Nordafrikas der Fall! Wo man etwa zu den Zeiten der Kolonialherrschaft der Europäer weit offener und liberaler eingestellt war als heute.

Freedom House hat anhand eines Punktesystems drei Zustände für Staaten definiert: „Frei“, „Teilweise frei“ und „Unfrei“. Dafür wurden 10 Indikatoren politischer Rechte und 15 zivile Freiheitsindikatoren ausgewertet. Die funktionierenden, „freien“ Demokratien, die ihren Bürgern adäquate politische und freiheitliche Rechte bieten, finden sich in blau in der folgenden Grafik. Demokratien mit Problemen, die als „teilweise frei“ klassifziert wurden, sind hier gelb verzeichnet. In der Farbe Rot findet man schlussendlich die „nicht freien“ Autokratien, bzw. Regime und auch schwache Demokratien mit großen internen Problemen wie Korruption, Ungleichheit, Pressezensur etc.

Wie die Karte zeigt, steht der Westen immer mehr alleine im Lager der freien Länder:

Daten von Freedom House (2020); Quelle: https://freedomhouse.org/reports/freedom-world/freedom-world-research-methodology

Was bringt uns das „Konservativ-Sein“, also die Fortschreibung des Status Quo?

Konservativ bedeutet, Gutes und Erfolgreiches zu bewahren, Werte zu leben und ausgehend von einem funktionierenden Status-Quo, ein Land erfolgreich weiterzuentwickeln. Nun stehen wir aber an einer Weggabelung, bei der wir gefordert sind, die Identität Österreichs, Europas und des Westens zu bewahren. Gleichzeitig müssen wir unsere Gesellschaft aber am „offenen Herzen“ operieren, denn unseren Gesellschaften fehlt Dynamik und offensichtlich die Fähigkeit, sich adäquat zu reproduzieren. Mit Geburtenraten in fast allen westlichen Ländern weit unter dem Reproduktionsniveau geben wir nicht nur unsere zivilisatorische Zukunft auf, sondern verlieren auch unsere sozialen Sicherheitssysteme. Ein Pensionssystem, wie das österreichische, kann auf Dauer nicht mit einer Geburtenrate von 1,4 Kinder pro Frau weiterexistieren.

Zu den schwächelnden Gesellschaften des Westens kommen innere Quertreiber, die die Fundamente der Gesellschaft reformieren wollen. Darunter fallen Menschen, die glauben, dass die westlichen Demokratien noch weniger Kinder haben sollten, um Klimapolitik zu betreiben. Ein Weltklima, über dessen Stabilisierung nach dem westlichen Kollaps dann nur mehr diktatorische und religiös-autoritäre Staaten befinden würden.

Der Status-Quo im Westen ist nicht gerade befriedigend, weshalb folgendes Zitat gilt:

Wenn alles bleiben soll, wie es ist, muß sich alles ändern.

Giuseppe Tomasi di Lampedusa; Quelle: https://de.wikiquote.org/wiki/Giuseppe_Tomasi_di_Lampedusa

Zwei Länder, welche sich diesen Entwicklungen schon seit geraumer Zeit ideologie- wie parteiübergreifend stellen, sind Dänemark und Israel. Dänemark sagt der illegalen Migration und muslimischen Parallelgesellschaften entschieden den Kampf an (siehe: https://www.dermaerz.at/daenemark-gegen-illegale-migration-asylanten-islamismus/)! Israel hat es mit seiner Familienpolitik als einziges westliches Land geschafft, entgegen aller Trends die Kinderzahl der Authochtonen zu erhöhen.

Nyhavn, Kopenhagen

Westliche Vorbilder I: Dänemark

Wir müssen sicherstellen, dass nicht zu viele Menschen in unser Land kommen, sonst kann unser Zusammengehörigkeitsgefühl nicht existieren. Es ist bereits herausgefordert.

Regierungschefin Mette Frederiksen (Sozialdemokratische Partei)

Egal ob linke oder bürgerliche Regierungen: Aus dem kleinen Dänemark kommt Klartext. Es gibt hier Diskussionen, die in Deutschland oder Österreich aus Gründen der politischen Korrektheit, wie auch aufgrund des Unwillens der Regierenden, gerne unter den Tisch gekehrt werden. Nicht so in Dänemark. Hier haben die Sozialdemokraten, wie vor ihnen Rechtspopulisten und Bürgerliche erkannt, dass Massenmigration im Sozialsystem nicht funktionieren kann.

Der zuständige Ausländer- und Integrationsminister Mattias Testafaye (Sozialdemokrat und selbst äthiopischer Herkunft) erklärte der dänischen Zeitung Politiken Folgendes:

Man muss die Zahl im Kontext der Vorjahre sehen. Wenn Sie Asylsuchende aufnehmen und die Familien wiedervereinigen, haben wir durchschnittlich 6000 pro Jahr einen Aufenthalt genehmigt. Das sind viel zu viele. Tatsächlich denke ich, dass EIN spontan Asylsuchender EINER ZU VIEL ist. Das Ziel ist null spontane Asylsuchende und im Gegenzug Schutz in den unmittelbaren Gebieten und Neuansiedlung durch das Quotensystem zu gewährleisten.

Ausländer- und Integrationsminister Mattias Testafaye im Interview mit Politiken

Dänemark setzt daher auf Grenzkontrollen, null illegale Migration und deportiert Migranten ohne Asylstatus in Drittstaaten, um dort Verfahren abzuwarten, die mit Ablehnungen enden werden. Wer keine Chance auf Asyl hat, der solle Dänemark so rasch wie möglich verlassen, argumentiert die dänische sozialdemokratische Regierung!

Für die Ablehnung der Migration aus Drittstaaten gibt es klare ökonomische Gründe, wie die folgende Grafik des Economist demonstriert. Migranten aus den muslimisch geprägten MENAPT- Ländern (Mittler Osten & Nordafrika) sind während ihres ganzen Lebens eine durchgehende Belastung für den dänischen Sozialstaat. Menschen dieser Herkunft tragen in keinem Lebensalter irgendeinen Nettobeitrag zu den öffentlichen Finanzen bei. Anders als alle (!) anderen Migrantengruppen.

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Daenemark-Migranten-Belastung-Sozialstaat.jpg
Beitrag der unterschiedlichen Gruppen zum Sozialsystem in Dänemark; Quelle: https://www.economist.com/europe/2021/12/18/why-have-danes-turned-against-immigration

Dänemark und die Demographiedebatte

Anders als Österreich und Deutschland diskutiert Dänemark seine sich wandelnde Demographie offen und kontrovers. Es geht darum, wie Dänemark mit der Frage umgehen soll, dass immer mehr Nicht-Europäer mit fremder Kultur ins Land strömen und das Land demographisch dauerhaft verändern. Das heißt, dass diese sich nicht ausreichend anpassen und assimilieren. In Europa wollen und brauchen wir nämlich mehr Assimilation, denn „Integration“ reicht alleine längst nicht mehr aus. Eine Debatte, die hierzulande mit dem Rassismus-Vorwurf immer gerne von linken Kräften schnell abgedreht wird. Ein Faktum in einer sich wandelnden Welt trotz aller politischen Korrektheit ist nämlich folgendes: Identität, Geschichte und Kultur sind intensiv mit der gefühlten Herkunft verknüpft.

Martin Henriksen fasst dies so zusammen:

Amerika ist ein Land, gegründet auf der Einwanderung, aber Dänemark ist das nicht. Wir sind ein kleines Land und was uns verbindet, ist die dänische Sprache und unsere dänischen Traditionen und Werte. Wenn wir in großer Anzahl Ausländer mit ihren eigenen Kulturen in unser Land lassen, dann wird unsere Kultur von diesen überwältigt.

Martin Henriksen; Quelle: https://time.com/5504331/denmark-migrants-lindholm-island/

Das gilt vor allem für den islamischen Kulturraum, der oft durch negative Schlagzeilen auffällt. Dieser breitet sich auch im Westen überall aus und seine Anhänger tendieren dazu, neue religiöse Regeln einzufordern. Da brauchen Frauen eigene „Schwimmzeiten“ in Schwimmbädern, müssen sich verhüllen und gegessen werden darf nur, was den Regeln des Propheten aus dem 7. Jahrhundert entspricht. Die dänische Regierung hat hier, anders als die deutsche oder österreichische, weniger Scheu Dinge klar beim Namen zu nennen:

„Dänemark darf sich nicht an den Islam anpassen. Der Islam muss sich Dänemark anpassen.“ Ein Großteil des Islams werde heute „durch Extremisten repräsentiert“. Er plane deshalb eine Reihe von Gesetzen, die den Islamismus in Dänemark eindämmen sollen, etwa die Schließung muslimischer Freischulen.

Ausländer- und Integrationsministers Mattias Testafaye im Interview mit der Jyllands-Posten

Westliche Vorbilder II: Israel

Dass es anders geht und man als westliches Land nicht einem Multikulti-Mainstream und einem naiven politischen Umgang mit seinen internen wie externe ideologischen Feinden erliegen muss, demonstriert seit Jahrzehnten Israel. Israel schützt seine Grenzen und identifiziert klar jene Elemente in seinem Machtbereich, welche der jüdischen Kultur schaden wollen . Dazu kommt eine dynamische innovative Wirtschaft und ein Sicherheitsapparat auf Weltklasseniveau.

Israel hat es beispielhaft geschafft, zur eigenen Selbsterhaltung die jüdische Geburtenrate zu erhöhen. Dazu hat es den gewünschten Staatscharakter – den jüdischen no na – in seiner Verfassung verankert! Ein Faktum welches im „woken“ Westen zu einigen Aufschreien geführt hat. Das israelische Parlament hat das Land damit rechtlich als „den Nationalstaat des jüdischen Volks“ definiert, was es defakto natürlich ja seit der Gründung war. Festgeschrieben wurde die weitere Förderung dieses besonderen Nationalcharakters, etwas in einem Nationalstaat eigentlich geradezu Selbstverständliches, allerdings nicht ganz, wenn man im heutigen Europa lebt, wo die osteuropäischen Länder für derartige Ansichten aus Brüssel und von den „woken“ Linken gerne äußerst kritisch beäugt werden. Lieber will man „Refugees“ helfen, als dem eigenen homogenen Nationalstaat irgendeine (verdiente) Wertschätzung zukommen zu lassen.

In Israel bekommen alle Bevölkerungsgruppen mehr Kinder als das Reproduktionsniveau von 2,1 Kindern pro Frau. Das bedeutet, dass die Bevölkerung kontinuierlich wächst. Dies hat natürlich mit positiver Lebenseinstellung zu tun, aber auch mit gesellschaftlichen Überzeugungen und einem kollektiven Bedürfnis. In Israel ist es normal das Leben zu zelebrieren und Kindersegen ist dabei kein Widerspruch, ebensowenig wie steigende Lebenserhaltungskosten, Mieten und Hauspreise. Eine Rolle spielt natürlich auch der permanente Wettbewerb mit den feindlich gesinnten Nachbarstaaten, der die Gesellschaft anspornt kollektiver zu denken. Trotzdem ist das bei weitem nicht alles, denn die Israelis sind ziemlich individualistisch. Ein weiterer bedeutender Faktor ist die hohe Geburtenrate religiös-konservativer Juden.

https://img.haarets.co.il/img/1.8343532/359164218.png?width=320
Geburtenrate in Israel: Juden und Araber; Quelle: https://img.haarets.co.il/img/1.8343532/359164218.png?width=320

Israel und die lauernden Nachbarn

Dass in Israel berechtigte Sorge vor seinen islamischen Nachbarn angebracht ist, zeigt folgendes Zitat aus dem politischen Pakt der Hamas, der palästinensischen Terrororganisation, die den Gazastreifen kontrolliert.

Israel wird so lange bestehen, bis es der Islam auslöschen wird, genauso wie er zuvor schon andere ausgelöscht hat

Hassan al-Banna

Permanente Kriege mit islamistischen Terrororganisationen demonstrieren den Bedarf der israelischen Gesellschaft nach einer gewissen Wehrhaftigkeit und Stärke zur Selbsterhaltung. Das hat Israel natürlich motiviert hier im kriegerischen Nahen Osten so manche Politikentscheidung heute schon zu ziehen, für die andere westliche Länder noch einige Zeit brauchen werden. Wie die besagte Betonung der Förderung des eigenen Nationalvolkes. Oder aber auch nicht , wenn man etwa heute nach Dänemark blickt. Wo Sozialdemokraten und Konservative erkannt haben, dass ihnen gemeinsam mittelfristig der Verlust ihrer Kultur droht.

Ist es daher wirklich wert (wie viele Linke) kritisch zu hinterfragen, wenn Dänemark oder Israel, die einzigen Nationalstaaten von Dänen beziehungsweise Juden , genau den Erhalt ihrer Titularnation besonders fördern? Selbstverständlich nicht! Dänemark ist der Staat der Dänen und Israel der einzige Judenstaat. Wer soll diese zwei Völker denn sonst fördern? Diese Normalität zu hinterfragen ist leider die Folge eines inflationär verwendeten absurden Rassismusvorwurfes.

Agrigento, Sizilien

Welche Fragen und Antworten sollten wir nun von unseren Volksvertretern erwarten?

Die israelische Zeitung Haaretz hat eine essentielle Debattengrundlage wunderbar auf den Punkt gebracht:

What all this will lead to in practice is an aging population. Accompanied in many cases by the emptying out of towns, cities and provinces. Within a decade, Europe and East Asia will look like an aging kibbutz. Residents of Italy needn’t worry much about the situation of the planet at the end of the century, however: At the present rate there won’t be many people left in their country in 2100.

https://www.haaretz.com/israel-news/.premium-israel-might-have-the-answer-to-the-global-birthrate-crash-1.9917163

Die Italiener und viele andere Europäer heute müssen sich also um das Jahr 2100 pointiert gesagt nicht viele Sorgen machen. Denn dann wird es demographisch bedingt schlicht nicht mehr viele von ihnen geben, die vom steigenden Meeresspiegel oder Hitze in schrumpfenden Küstenstädten betroffen sein werden. In einem sich leerenden Kontinent wird es mehr als genug Platz für Umzüge geben. Der französische Autor Michel Houellebecq spricht in diesem Zusammenhang der kollabierenden Geburtenraten gar von einem „Selbstmord der Moderne“ ! Bei dem die reichen Teile der Menschheit Konsum über das Fortbestehen der Gemeinschaft stellen und dabei beides letztlich mittelfristig in Frage stellen: Ökonomischen Wohlstand mit sozialer Sicherung, wie auch den Fortbestand des Gewohnten.

Wir müssen von allen Politikern und insbesondere von den konservativen Politikern daher die Beantwortung von Fragen einfordern, die Israel wie auch Dänemark längst für sich (und für uns) geklärt haben. Es gibt genügend Vorbilder und finanzielle Mittel um Migrations- wie Familienpolitik nachhaltiger aufzustellen. Ein konservatives Bewahren auf dem Status-Quo jedoch wird uns alles andere bringen, nicht jedoch den geschätzten Status-Quo, nicht in einer derart dynamischen Zeit und mit der Ausgangslage einer mittlerweile seit 50 Jahren alternden Bevölkerung.

Fazit

Handeln wir jetzt nicht und prolongieren wir den Status Quo, so ist unsere europäische Kultur unwiderbringlich am absteigenden Ast, inklusive zivilisatorischer Errungenschaften von der klassischen Musik, der aufgeklärten Demokratie, dem modernen Rechtsstaat bis hin zu den Rechten von sexuellen Minderheiten wie Homosexuellen oder liberalen Frauenrechten. Moderate Konservative, die sich immer als die „Guten in der Mitte“ , die „Moderaten“ gesehen haben, beschleunigen mit ihrem Wegschauen den destruktiven, multikulturellen Weg der Linken, der in einer kollektiven zivilisatorischen Bruchlandung enden wird. Paul Moreland stellte sich deshalb in „The Article“ zurecht die folgende Frage:

Schaufelt sich der Liberalismus sein eigenes demographisches Grab?

https://www.thearticle.com/is-liberalism-digging-its-own-demographic-grave

Dafür sprechen viele Zahlen aus fast allen westlichen Ländern. Mit der Migration aus islamisch-konservativen Ländern folgt dann der zweite Beitrag zu einem totalen gesellschaftlichen Umbruch.

Wie der enden kann, zeigen mehrere Blaupausen: Die beste historische ist freilich die Islamische Revolution im Iran (1979), die ein westlich geprägtes, modernes Land in kurzer Zeit in die Steinzeit einer islamistischen Mullah-Diktatur geführt hat. Dort gab es linksliberale Eliten, westliche Sitten und genügend Leute, die bereit waren Gewalt bei der Einführung ihres religiösen Systems einzusetzen und eine dynamische Demographie hinter sich wussten. Die iranischen Eliten der damaligen Zeit sind nun entweder tot, im Gefängnis oder über den Erdball verstreut. Auch in Österreich gibt es sie noch: Die westlich gesinnten Iraner, die nach 1979 ihre Heimat aufgeben mussten. Eine andere – freilich noch fiktive – Blaupause ist Michel Houellebecqs Roman „Unterwerfung“ . Die Frage dabei lautet:

Wohin werden die Europäer eines Tages gehen, wenn ihr „Clash of Cultures“ sie endgültig zuhause einholt?

Eines ist auf jeden Fall sicher: Diejenigen der heute noch rund 60 Millionen autochthonen Deutschen und 6 Millionen Österreicher, die 2022 über das Klima nachdenken und sich sorgen, denen sei ausgerichtet, dass es ihre Gesellschaft in dieser Form nicht treffen wird. Allen grünen Stimmen und der Klimadebatte zum Trotz. Das im Jahr 2100 verbleibende wohl nur mehr gute Drittel der authochthonen Europäer in Europa wird sich in einer mehrheitlich migrantisch geprägten Gesellschaft andere Sorgen machen müssen. Da wird sich der Alltag weniger um grüne Ideen, sondern um die Koexistenz mit muslimischen Glaubensregeln drehen und man wird sich die Frage stellen müssen, inwiefern man als „Indigener“ die Diversity-Quoten im nächsten Job erfüllen kann. Den Luxus der kollektiven Veranwortung fürs Weltklima hat sich 2022 nämlich auch nur eine homogene Elite aus weißen Europäern geleistet, während der Großteil der (farbigen) Welt hier die eigene Entwicklung voranstellt.

Michel Houellebecq: Unterwerfung. DuMont, Köln 2015

https://www.economist.com/europe/2021/12/18/why-have-danes-turned-against-immigration

https://www.stern.de/politik/ausland/daenemark–regierung-will-zahl-der-asylbewerber-auf-null-absenken-30011836.html

https://jyllands-posten.dk/politik/ECE12701806/mattias-tesfaye-indleder-vaerdikamp-kampen-mod-islamisme-handler-om-velfaerdsstatens-overlevelse/

https://www.thelocal.dk/20210122/danish-prime-minister-wants-country-to-accept-zero-asylum-seekers

https://time.com/5504331/denmark-migrants-lindholm-island/

https://www.welt.de/newsticker/news1/article179638864/Diskriminierung-Israel-verabschiedet-umstrittenes-Gesetz-zu-juedischem-Nationalstaat.html

https://www.haaretz.com/israel-news/.premium-israel-might-have-the-answer-to-the-global-birthrate-crash-1.9917163

https://www.thearticle.com/is-liberalism-digging-its-own-demographic-grave

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