Deutsche Medien überschlagen sich mit Tipps, wie man anlässlich des „Rechtsrucks“ mit den „Rechten“ ins Gespräch kommen kann und wie man sie von ihren „falschen Ansichten“ abbringen kann. Wir haben dieses Phänomen zuerst in der deutschen „Zeit“ gesehen, später dann auch in anderen Medien wie etwa dem „Stern“. Dort geben Kommunikationsexperten Tipps und diskutieren rhetorische Kniffe, wie man gegen Mitmenschen andiskutieren kann, wenn diese die politisch „falsche“, also die rechte Meinung haben. Zur anderen politischen Reichshälfte, also zur Linken, haben wir aber interessanterweise noch nie diese Debatte entdeckt. Das liegt wohl offenbar daran, dass die Journalisten (in Deutschlands Medien) eine ausgewogene demokratische Willensbildung nicht länger akzeptieren wollen und ihnen Informationsgebung alleine nicht mehr ausreicht ! Ihre Leser sollen wohl lieber andere Mitmenschen belehren und zwar mit den Informationen, die ihnen ihre Zeitung liefert!
Das demonstriert ein seltsames Demokratieverständnis, welches auch in Österreich in der linken politischen „Reichshälfte“ schon einige Mal aufgeflackert ist. Im Sinne einer ausgewogenen Meinungsbildung sind wir vom „März“ jedenfalls der Ansicht, dass die ganze Sache ziemlich einseitig ist. Deshalb haben wir beschlossen die Tipps von „Zeit“ , „Stern“ und Co. zu analysieren und analog zu den ursprünglichen Artikeln aufzubereiten. Mit dem kleinen Unterschied, dass wir hier den demokratiepolitisch „Missing-Link“ liefern wollen, indem wir Folgendes thematisieren:
Mit Linken reden: So überzeugen Sie den politischen Gegner !
Wir wünschen Ihnen nun viel Vergnügen mit diesem Artikel und in der Folge vielleicht viele interessante Diskussionen mit ihren Freundinnen und Freunden in diesem so wichtigen Wahljahr. Die Demokratie lebt vom Austausch und sicher nicht von einer politischen Seite, die sich mit dem moralischen Zeigefinger über die andere erhebt.
Wie argumentieren Linke?
An der linken Argumentation erkennt man oft, dass sie auf spezielle Themen fixiert ist, die wir hier „linke Boutiquethemen“ nennen wollen. Da gibt es klare Feindbilder wie „den Kapitalismus“ , „die Rechten“, „die Nazis/Faschisten“ oder „die USA“ und natürlich „die Reichen“. Gern wird auch die US-Linke imitiert und man nimmt die „weißen Europäer“ als Feindbilder gleich mit dazu, selbst wenn man zwangsläufig selbst dazu zählt. Ein verbindender Faktor bei diesen Feindbildern ist offensichtlich der Neid der „have-nots“, den sowohl die USA, ebenso wie die Reichen, die „Weißen“ und die Unternehmer (als Inbegriff der Kapitalisten) hervorrufen, weil sie wirtschaftlich allesamt erfolgreich. Sie ergeben damit die perfekten Feindbilder. Zudem setzt man in der Linken gern auf eine kollektive Klassenidentität, grenzt sich von den „bösen“ Nationalstaaten ab und vermeint stattdessen eine „internationale Solidarität“ zu vertreten, die es – Spoiler Alert – natürlich nicht wirklich gibt.
Nach der Identifikation der Feindbilder konzentrieren sich Linke gerne darauf, diesen etwas „wegnehmen zu wollen“ und sie politisch zu bekämpfen. Das beginnt bei den linken Jugendorganisationen mit Slogans wie „Eat the rich“ oder deren marxistischen Verstaatlichungsträumen. Das sieht man schön bei Andi Babler, der hier thematisch offenbar nie erwachsen werden wollte und weiterhin Ideen der sozialistischen Jugend pflegt. Es geht gegen „die Reichen“ und argumentativ wird dazu unterlegt, dass „wir“ ja ein Anrecht auf „deren“ Reichtum haben. Geträumt wird vor allem beim Nachwuchs gern von der Revolution, von Ländern wie Kuba, wo genau dies versucht wurde. Freilich mit der Konsequenz, dass der diktatorisch regierte Karibikstaat seit Jahrzehnten wirtschaftlich in Trümmern liegt, aber davon spricht ja niemand.
Weil die linken Inhalte immer unvermittelbarer werden (siehe Fall des Kommunismus, Sozialismus und die desaströse linke Migrationspolitik), setzen Linke heute auf (oft inhaltsleere) Schlagworte. Das kann sein: „Solidarität“ , „Antifaschismus“ , „Gleichberechtigung“ , „positive Diskriminierung“ , „Rassismus“ , „Gendern“ , „Black Lives Matter“ , „LGBTQ“ , „Transidentität“ et cetera. Die linken Wähler können hier nämlich allerlei hineininterpretieren, was vielen linken Parteien sehr zupass kommt !
Macht eine Diskussion mit überzeugten Linken überhaupt Sinn?
Linke erheben sich gern über tradierte Einstellungen wie die einer Nation und versuchen diese im Sinne einer progressiven Agenda zu verändern. Das passiert dann oft mit negativer Verstärkung, indem Menschen, die nicht mittun wollen, angegriffen und in ihrer Sprache diskriminiert werden. Mit besonders überzeugten Linken macht eine Diskussion daher wohl wenig Sinn. Der Großteil „der Linken“ in Österreich ist jedoch – wie bei den Konservativen und Rechten ebenso – nicht so ideologisch verbrämt, dass sie anderen Argumenten gegenüber nicht zugänglich sind.
Hier kann man also ansetzen. Radikale linke oder linkspopulistische politische Forderungen (etwa eines Andi Babler) basieren oft nicht auf empirischen Daten, sondern sind Überzeugungen, die zwar gehaltvoll und mit Pathos vorgetragen werden, die aber realpolitisch im 21. Jahrhundert meist wenig bis kaum praktikabel sind. Diese linken Utopien sind in der Regel Gedankenspiele, denn in der Realität müssen sie jedenfalls finanziert werden und das ist in einem ausgebauten Sozialstaat immer weniger realistisch. So endete die SPÖ-Alleinregierung Kreiskys (1981-1983) 1984 mit ihren verschiedenen sozialen Wohltaten ja beinahe in einem Staatsbankrott, weil zuviel linke Geschenkspolitik eine Schuldenorgie hervorgerufen hatte.
„Es ist die Wirtschaft und die Migrationspolitik, ihr Dummköpfe“ , möchte man sagen ! Es ist nämlich Teil der linken Politstrategie die oft unschöne Realität auszublenden. Als Österreich 2022 bei der Aufnahme illegaler Migranten pro Einwohner Platz 2 in der EU einnahm und über hunderttausende Menschen hier einen Asylantrag stellten, sagt die SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner am Höhepunkt der Migrationskrise:
Wo ist die Aufregung? Ich sehe keine Flüchtlingskrise
SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner im ORF-Sommergespräch 2022; Quelle: https://www.kleinezeitung.at/politik/innenpolitik/6183189/ORFSommergespraech_SPOeChefin-Pamela-RendiWagner_Wo-ist-die-Aufregung
Wie argumentiert man am Besten?
Am besten überzeugt man Menschen mit positiven Beispielen ! Ein heutiger Blick nach Österreich demonstriert etwa, dass dort, wo die Linke in den Bundesländern dominiert (Wien, Burgenland, Kärnten), die Arbeitslosigkeit und die Verschuldung an der Spitze liegen und die Wirtschaftsleistung pro Kopf unterdurchschnittlich ist. Wo die Linke am allerstärksten ist, nämlich in Wien, ist auch die Überfremdung am größten, so auch die Zahl der Sozialhilfeempfänger und zudem findet man dort auch die meisten Parallelgesellschaften. Das wird von höheren Finanzhilfen für Flüchtlinge sogar proaktiv gefördert.
Wenn man von kruden linken Thesen und Argumenten überrumpelt wird, helfen meistens zuerst die W-Fragen. Auf die klassische linke Open-Border-These „Kein Mensch ist illegal“ könnte man etwa so reagieren: Wie soll das Sozialsystem offene Grenzen finanziell überstehen? Was glaubst du würde es für unsere europäische Kultur bedeuten, wenn Menschen mit ganz anderen Werten en-masse aufgenommen werden? Wo hast du das gehört, gesehen oder gelesen und gibt es irgendein anderes Land, das so handelt ? Man konfrontiert sein Gegenüber also mit realpolitischen Argumenten, finanziellen, kulturellen und politischen !
In jedem Fall sollte man seinem Gegenüber aber wertschätzend begegnen, um nicht den Fehler vieler Linken zu begehen, nämlich Debatten mit politisch Andersdenken gleich abzulehnen oder mit Beleidigungen zu kommen. Eine Diskussion sollte stets wertschätzend, höflich und sachlich beim jeweiligen Thema bleiben. Auch nach einer hitzigeren Meinungsverschiedenheit kann man dem Gegenüber mitteilen, dass man sie oder ihn zwar als Person schätzt, nur eben dessen Meinung nicht teilen kann.
Fazit: Lassen sich Linke überzeugen?
Natürlich aber kommt es immer auf das jeweilige Gegenüber an. Als Wählerblock erodiert die Linke in Österreich seit Jahrzehnten. Bei der letzten Nationalratswahl kamen dezidiert linke Parteien, wie SPÖ und Grüne zusammen, auf nur mehr rund 35 Prozent der Stimmen. Das ist ein ziemlicher Stimmenverlust in Relation zu den absoluten Mehrheiten der Kreisky-Ära bis 1983. Außerdem ist die heutige Linke sehr von Migrantenstimmen abhängig um dieses Ergebnis zu halten, was wiederum bedeutet, dass sie in der authochthonen Bevölkerung (also ohne eingebürgerte Zuwanderer) sogar noch mehr Stimmen verloren haben. Die Österreicher ohne Migrationshintergrund wenden sich also immer stärker von der Linken ab: Die oben gestellte Frage lässt sich also mit JA beantworten.
Anders ist es natürlich regional, etwa mit urbanen Linken in einem betont linken Umfeld in Großstädten wie Wien. In diese politischen Biotope etwa innerhalb des Wiener Gürtels wird selbst bei allen Widersprüchen nicht so schnell ein alternativer Gedanke vordringen. Die Milieus bestärken sich hier weitestgehend selbst und pflegen politisch einen nicht gerade tiefen Austausch mit Andersdenkenden. Hier gibt es aber immer noch die Möglichkeit zumindest auf die liberalen Neos als wählbarere politische Alternative zu verweisen.
Einfacher dürften jedenfalls politische „Mitläufer“ aus dem persönlichen Umfeld umzustimmen sein. Dort kann man schon in kurzen Gesprächen Überzeugungsarbeit leisten und Diskrepanzen aufzeigen. Noch immer wählen nämlich viele Menschen in Österreich gegen ihre politischen Überzeugungen. Wähler sind hier oft keine rationalen Akteure. Im eigenen Umfeld wählte da etwa eine Dame, was ihr der Sohn nahelegte und ein migrationskritischer Student mit FPÖ-Tendenz entschied sich in der Wahlkabine aus Revoluzzergeist für die Kommunisten. In traditionell „roten“ Regionen wie Kärnten oder der Obersteiermark wiederum wählen viele Menschen aus traditionellen Gründen („War schon immer so“) die SPÖ, sind aber bei populären und argumentativ guten Gegenkandidaten (Haider, Kurz et cetera) sofort bereit, die politischen Seiten zu wechseln. Die Antwort ist also einmal mehr: JA !
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